Vergangenen Dienstag stellte der Gemeinderat von Glattfelden an einer Informationsveranstaltung das neue Kommunikationskonzept 2025 vor. Geplant ist die Einführung eines gemeindeeigenen Magazins, das die traditionelle Dorfzeitung „Der Glattfelder“ ablösen soll. Das Magazin soll alle drei bis vier Wochen erscheinen. Die Zukunft der beliebten Glattfelder App bleibt jedoch unklar.
Das bisherige Kommunikationsmodell basiert auf einer Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der Lokalinfo AG, die im Jahr 2019 geschlossen wurde und Ende 2024 ausläuft. Diese Vereinbarung umfasst die Herausgabe der Dorfzeitung, den Betrieb der Glattfelder App sowie eine Online-Präsenz. Obwohl das Redaktionsteam finanziell von der Gemeinde abhängig war, agierte es bisher weitgehend unabhängig.
Das neue Modell sieht vor, dass die Gemeinde ein eigenes Magazin herausgibt, das als Mitteilungsblatt und Kommunikationsplattform für Vereine dienen soll. Zusätzlich soll die Website der Gemeinde als Servicekanal gestärkt und Mitteilungen über soziale Medien verbreitet werden.
Die Glattfelder App soll weiterhin unabhängig betrieben werden, jedoch mit stark reduzierten finanziellen Mitteln. Der Gemeinderat plant lediglich 10'000 Franken als Medienförderungsbeitrag ein, was kaum ausreichen dürfte, um den Betrieb der App aufrechtzuerhalten. Zudem sollen Vereine ihre Berichte nur noch im Magazin veröffentlichen dürfen, was die Attraktivität der App weiter mindern könnte.
Während der Diskussionsrunde äußerten viele Teilnehmer Unverständnis und Sorgen über die geplanten Änderungen. Ein zentrales Thema war die Befürchtung, dass die gemeindeeigene Redaktion kritische Stimmen herausfiltern könnte. Gemeinderat Heini Maag versicherte jedoch gemäss Glattfelder, dass auch kritische Leserbriefe im neuen Magazin willkommen seien.
Kritik gab es auch bezüglich der Aktualität des geplanten Magazins. Durch den Erscheinungsrhythmus von drei bis vier Wochen sei eine kontinuierliche Diskussion schwer möglich, so die Einwände. Gemeindepräsident Marco Dindo räumte ein, dass es eine Herausforderung sei, mit einem Magazin die notwendige Aktualität zu gewährleisten.
Die breite Unterstützung für die Glattfelder App bei den Veranstaltungsteilnehmern zeigte, wie fest verankert und beliebt diese in der Gemeinde ist. Die Bedenken der Bürger sollen nun innerhalb einer Arbeitsgruppe weiter diskutiert werden, bevor der Gemeinderat eine endgültige Entscheidung trifft.
Abschliessend bleibt abzuwarten, wie die Gemeinde Glattfelden die Balance zwischen moderner Kommunikation und der Bewahrung bewährter Informationsquellen finden wird. Ein lebendiger und vielfältiger Diskurs ist für eine transparente Gemeindekommunikation unerlässlich.