In Kloten sind seit Beginn der Flugzeit rund 1500 Japankäfer gefunden worden. Der Befall konzentriert sich und um die Sportanlage Stighag. Um die Zahl der Japankäfer zu verringern und eine Ausbreitung auf das Flughafengelände zu verhindern, werden Bäume und Gebüsche auf dem Gelände der Sportanlage sowie entlang der Autobahn vor dem Flughafen in den kommenden Tagen gezielt mit Insektizid behandelt.
Was sind das für Pestizide, die vom Kanton Zürich im Kampf gegen den schädlichen Japankäfer eingesetzt werden? Und mit welchen Folgen für Mensch, Pflanzen und Tiere? zueriunterland24 hat die Baudirektion des Kantons Zürich um Antworten gebeten.
zu24: Was für ein Insektizid wird gegen den Japankäfer eingesetzt?
Katharina Weber (Medienstelle Baudirektion): Es handelt sich wie bereits im vergangenen Jahr um den Wirkstoff Acetamiprid. Dieser wird im Tessin seit mehreren Jahren gegen den Japankäfer eingesetzt und hat sich als wirksam erwiesen.
In welchen Gegenden von Kloten und Umgebung wird das Insektizid eingesetzt und welche Pflanzen werden damit behandelt?
Behandelt werden grundsätzlich Bäume und Gebüsche auf Grundstücken im Eigentum der öffentlichen Hand. Das Insektizid wird zum einen auf dem Gelände der Sportanlage Stighag ausgebracht. In diesem Gebiet ist der allergrösste Teil der Japankäfer zu finden. Zudem wird der Parkplatz der Kaserne an der Lufingerstrasse / Thalstrasse behandelt, der sich direkt neben der Lockfläche befindet. Zum andern werden Bäume und Gebüsche beidseits der Autobahn vor dem Flughafen inklusive dem Parkplatz P1 und der Finnenbahn auf der westlichen Seite der Autobahn behandelt. Dies um eine Ausbreitung der Japankäfer auf das Flughafengelände zu verhindern.
Man liest, dass das Insektizid nur mit einem Abstand von 20 Metern zu Gewässern eingesetzt werden darf. Das tönt giftig. Wie gefährlich ist das Pflanzenschutzmittel?
Der vorgegebene Abstand zu Gewässern dient dem Schutz von Gewässerorganismen. Es handelt sich um ein Insektizid, das schon länger gegen diverse andere Schädlinge verwendet wird. Bei fachgerechter Anwendung ist das Insektizid nicht schädlich für den Menschen und Säugetiere. Die geltenden Vorgaben für den Einsatz von Insektiziden werden ausnahmslos eingehalten. Für das Ausbringen des Insektizids werden moderne Geräte eingesetzt, die sicherstellen, dass das Mittel gezielt und sparsam angewendet wird.
Wie gefährlich ist das Insektizid für andere Tiere ausser dem Japankäfer?
Für Säugetiere (auch Hunde und Katzen) ist das Insektizid nicht schädlich. Hingegen kann es Gewässerorganismen schädigen, weshalb ein Abstand von 20 Metern zu allen Gewässern zwingend eingehalten werden muss. Da das Insektizid auch für Bienen schädlich ist, wird bei der Ausbringung darauf geachtet, dass es nicht auf blühende Pflanzen gerät.
Wie lange ist das Mittel giftig? (Stichwort Regen und Grundwasser)
Das Insektizid wird ausschliesslich bei trockenem Wetter ausgebracht. Es dauert ca. 1-2 Stunden, bis das Insektizid getrocknet ist. In dieser Zeit sollte der Kontakt mit den behandelten Pflanzen vermieden werden. Sobald das Mittel eingetrocknet ist, ist es unbedenklich für Menschen und andere Säugetiere und kann auch vom Regen nicht mehr abgewaschen werden, da der Wirkstoff in die Pflanze einzieht. In der Grundwasserschutzzone S1 in unmittelbarer Umgebung einer Trinkwasserfassung darf kein Insektizid eingesetzt werden. Es ist aber nicht bekannt, dass der Wirkstoff das Potenzial hätte, ins Grundwasser zu gelangen, da er im Boden an Feststoffen haftet und rasch abgebaut wird.