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22.07.2024
22.07.2024 09:36 Uhr

Neophyten bedrohen das Zürcher Unterland

Bild: zvg
In vielen Gemeinden im Unterland breiten sich eingeschleppte Pflanzen aus. Diese sogenannten Neophyten sind zwar optisch ansprechend, gefährden jedoch die heimische Flora.

Besonders in den Gemeinden Bassersdorf, Nürensdorf und Brütten ist die Ausbreitung von eingeschleppten Pflanzen gemäss Sozialen Medien aktuell ein grosses Thema. Sie heissen Berufkraut, Goldrute, Greiskraut und Kirschlorbeer. Diese sogenannten Neophyten sind zwar optisch ansprechend, gefährden jedoch die heimische Flora und Biodiversität. Die Bekämpfung ist schwierig, da viele Menschen diese Pflanzen nicht kennen und unwissentlich in ihren Gärten kultivieren, was negative Folgen für die Umgebung habt.

Bedrohung der Biodiversität

Das Berufkraut erinnert an ein buschiges Gänseblümchen und die kanadische Goldrute besticht durch ihre goldgelben Blüten. Beide Pflanzen sind jedoch invasive Neophyten, die sich in Mitteleuropa auf Kosten der heimischen Flora ausbreiten. Von den 730 Neophyten in der Schweiz gelten 89 als invasiv. Diese verdrängen einheimische Pflanzen und gefährden das Ökosystem. Einige, wie die Ambrosia, sind zudem giftig und können allergische Reaktionen auslösen.

Einheimische Pflanzen in Gefahr

Zwei der häufigsten Neophyten im Unterland sind Berufkraut und Goldrute. Beide wurden ursprünglich als Zierpflanzen eingeführt und haben sich von dort aus in die Wildnis verbreitet. Für das hiesige Ökosystem sind sie jedoch unbrauchbar, da sie von einheimischen Tieren nicht gefressen werden und Insekten keine Nahrung bieten. Ohne natürliche Feinde breiten sie sich ungehindert aus und verdrängen heimische Pflanzen, was zu einem Rückgang der Insektenpopulationen führt.

Bekämpfung der Neophyten

Die einzige wirksame Methode zur Bekämpfung der Neophyten besteht im Ausreissen und Entsorgen im Abfall. Eine Entsorgung auf dem Kompost oder im Wald ist zu vermeiden. Die Bekämpfung der Neophyten erfordert auch die Mithilfe der Gartenbesitzer. Oftmals sind diese sich nicht bewusst, dass sie invasive Pflanzen in ihren Gärten kultivieren. Es besteht daher ein großer Bedarf an Aufklärung. Auf vielen Gemeindewebseiten wird auf die Verbreitung von Neophyten aufmerksam gemacht und gut erklärt welche Pflanzen dazu gehören und wie man mit ihnen umgehen soll. 

Fehlende rechtliche Grundlagen

Aktuell fehlen oft die rechtlichen Grundlagen, um Grundstückbesitzer zur Bekämpfung der Neophyten zu verpflichten. Dies betrifft insbesondere Pflanzen wie Berufkraut, Goldrute und Schmetterlingsflieder. Klare Auflagen bestehen nur für gesundheitlich gefährdende Pflanzen wie den japanischen Knöterich.

Die Gemeinden setzen daher auf den Goodwill der Bevölkerung und informieren diese über die Gefahren und Bekämpfungsmöglichkeiten von Neophyten.

 

 

 

mj