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Region Dielsdorf
30.08.2024
30.08.2024 10:58 Uhr

Fankhauser, von der Heide & Co. feiern «ihr» Rümlang

Bild: Marc Jäggi
Das 1100-Jahr-Jubiläum von Rümlang verspricht ein Fest der Superlative. Gemeinderat Thomas Huber führte den zu24-Reporter vor der grossen «Sause» über das Festgelände.

Rümlang präsentiert sich ab heute bis Sonntag von seiner lauten Seite. Zum 1100-Jahr-Jubiläum verwandelt sich die Gemeinde mit über 8'200 Einwohnenden in eine pulsierende Festmeile. „Wir wollten etwas ganz Besonderes schaffen, das die Vielfalt und den Zusammenhalt unserer Gemeinde widerspiegelt“, erklärt Thomas Huber, Gemeinderat und Co-OK Präsident, während er den Reporter von zueriunterland24.ch über das Festgelände führt.

Gemeinderat Thomas Huber Bild: Marc Jäggi

Im Zentrum des Geschehens steht das große Festzelt, das mit seiner imposanten Bühne die Hauptattraktion des Festes darstellt. Hier werden die Rümlanger Musikstars Michael von der Heide, Philipp Fankhauser und die in Rümlang aufgewachsene Gigi Moto die Besucher mit ihren Auftritten begeistern. Auch die SBB Big Band, die für ihre mitreißenden Jazz- und Swing-Klänge bekannt ist, wird auf der Bühne stehen. „Es ist etwas Besonderes, so viele talentierte Künstler, die einen Bezug zu Rümlang haben, an einem Ort zu erleben“, schwärmt Huber.

Wer es etwas ruhiger mag, kann im kleineren Festzelt Zuflucht finden. Hier wird eine entspannte Atmosphäre geboten, ideal für alle, die dem Trubel kurz entfliehen möchten. Doch nicht nur Musikliebhaber kommen auf ihre Kosten: Ein internationaler Food-Markt, der kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt bietet, säumt die Seiten des Festzeltes.

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Neben den musikalischen und kulinarischen Genüssen lockt auch der Lunapark, der mit einem Autoscooter und anderen Fahrgeschäften das Herzstück der Chilbi bildet. „Wir haben bewusst darauf geachtet, dass für jede Altersgruppe etwas dabei ist“, betont Huber, während im Hintergrund die Fahrgeschäfte fertig montiert werden. Man ahnt bereits den Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln! Man kann sich die zuckenden Stroboskop-Scheinwerfer und die verzerrten Animations-Sprüche der Schausteller schon vor dem grossen Fest enorm gut vorstellen.

Bild: Marc Jäggi

„Das Fest ist der Höhepunkt eines ganzen Jahres voller Veranstaltungen“, erklärt Huber weiter. „Wir haben immer wieder Events geplant, die die lange Geschichte Rümlangs aufleben lassen – von den Rittern bis zur Moderne.“ Das Jubiläumsfest sei jedoch unbestritten das größte Ereignis. „Für uns ist es der Höhepunkt, auf den wir hingearbeitet haben“, sagt Huber, während er abschließend über das Festgelände blickt, wo sich die Handwerker und Helfer den letzten Handgriffen hingeben.

zu24: Herr Huber, die national bekannten Rümlanger, wie Philipp Fankhauser oder Michael von der Heide, spürt man diese Stars im Dorfleben? 

Thomas Huber: Ja, man spürt ihre Präsenz schon. Man sieht sie ab und zu, beim Joggen im Wald, am Bahnhof oder beim Einkaufen. Sie sind zwar nicht immer im Vordergrund, was ich auch verstehen kann, aber ihre Anwesenheit ist auf jeden Fall bemerkbar. Es zeigt, dass sie sich hier im Dorf wohlfühlen.

zu24: Wie wichtig ist dieses Jubiläumsfest für die Gemeinde Rümlang?

Thomas Huber: Das Jubiläumsfest ist sicherlich der Höhepunkt eines ganzen Jahres voller Veranstaltungen. Wir haben über das Jahr verteilt verschiedene Events organisiert, um die Geschichte des Dorfes aufleben zu lassen, angefangen von den Rittern bis hin zur Moderne. Dieses Fest ist jedoch das größte Ereignis, und für uns der absolute Höhepunkt. Es ist eine besondere Gelegenheit, um zu feiern und zu zeigen, wie weit wir als Gemeinde gekommen sind.

zu24: Was wünschen Sie sich für das Jubiläumsfest?

Thomas Huber: Ich hoffe, dass die Besucher die Vielfalt und den Gemeinschaftssinn, den wir hier in Rümlang haben, erleben und genießen können. Es wäre schön, wenn die Menschen sich mit der Geschichte und der Kultur unseres Dorfes verbinden könnten und wir gemeinsam ein unvergessliches Fest feiern.

 

 

 

Bild: Marc Jäggi

Hier geht es zum FESTFÜHRER. 

Über Rümlang

Rümlang, eine Gemeinde im Bezirk Dielsdorf im Zürcher Unterland, ist ein Ort, der seine Wurzeln in der Geschichte hat und gleichzeitig mit der Moderne Schritt hält. Mit einer aktuellen Einwohnerzahl von 8.194 (Stand Dezember 2023) hat sich das einstige Bauerndorf zu einer lebendigen und vielseitigen Gemeinde entwickelt, die dennoch ihren dörflichen Charakter bewahrt hat.

Wappen und Geschichte: Die Legende vom Einhorn

Das Wappen von Rümlang, in Rot mit einem halben silbernen Einhorn, erinnert an die Ritter von Rümlang, die einst über das Gebiet herrschten. Diese symbolträchtige Darstellung findet sich bereits in historischen Abbildungen der Obervogtei Rümlang aus dem Jahr 1424 und wurde 1508 offiziell als Wappen des Dorfes übernommen. Es ist ein stolzes Erbe, das in der fast 500 Jahre alten Wappenscheibe in der reformierten Kirche des Ortes verewigt ist.

Die Geschichte Rümlangs reicht weit zurück. Archäologische Funde deuten auf eine Besiedlung in römischer Zeit hin, mit Überresten einer römischen Straße und eines Totenrituals, die auf eine aktive Gemeinde im 2. Jahrhundert n. Chr. schließen lassen. Der Ortsname „Rümlang“ stammt aus einer Alemannen-Siedlung im 7. Jahrhundert, ursprünglich als „Rumilinswanc“ bekannt, was auf einen Anführer namens Rumilo und die geographische Lage am Hang („Wang“) hinweist.

Ein Dorf im Wandel: Von der Landwirtschaft zur Moderne

Lange Zeit war Rümlang ein kleines Bauerndorf, das im Jahr 1634 nur 558 Einwohner zählte. Die landwirtschaftliche Prägung hielt bis ins 20. Jahrhundert an, bis der Druck der nahegelegenen Stadt Zürich und des Flughafens die Gemeinde zu einem dynamischen Wandel zwang. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung rapide an, von knapp 1.100 Einwohnern in den 1940er Jahren auf heute fast 8.200.

Dieser Wandel brachte nicht nur neue Wohnbauten und Gewerbebetriebe, sondern auch eine multikulturelle Bevölkerung. Heute beträgt der Ausländeranteil in Rümlang 30,2 %. Trotz dieser Veränderungen nehmen die Rümlanger ihr Zuhause noch immer als Dorf wahr – eine enge Gemeinschaft, in der Tradition und Moderne miteinander harmonieren.

Wirtschaftliche Entwicklung: Ein Standort mit Zukunft

Heute ist Rümlang nicht nur für seine historische Bedeutung bekannt, sondern auch als wichtiger Wirtschaftsstandort. Unternehmen wie Dormakaba, Ticketcorner und Avis haben hier ihren Sitz und tragen zur wirtschaftlichen Stärke der Gemeinde bei. Rümlang hat sich zu einem bedeutenden Industrie- und Dienstleistungsstandort entwickelt, der Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Wohlstand sichert.

Verkehrsanbindung: Gut vernetzt

Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist Rümlang hervorragend an die Metropole Zürich und die umliegenden Gemeinden angebunden. Seit 2015 verkehren die S-Bahn-Linien S9 und S15 im Halbstundentakt, was die Erreichbarkeit für Pendler und Besucher erheblich verbessert hat. Ergänzt wird das Angebot durch lokale Buslinien, die die Gemeinde direkt mit den umliegenden Ortschaften verbinden.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Rümlang bietet seinen Bewohnern und Besuchern auch kulturelle Highlights. Die reformierte Kirche, die erstmals 952 erwähnt wurde, und die römisch-katholische Kirche St. Peter, ein moderner Bau aus den 1960er Jahren, sind markante Punkte im Ortsbild. Daneben zeugen historische Gebäude wie der Kleinjogghof und die Grubenmann-Brücke über die Glatt von der reichen Geschichte der Gemeinde.

 

mj