Die Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich startet im Ifang, einem Teilgebiet der Glattaltläufe, ein bedeutendes Renaturierungsprojekt. Eine 2'500 Quadratmeter grosse Wiese soll in den kommenden Wochen zu einem Flachmoor umgestaltet werden. Ziel ist es, bedrohten Pflanzen und Tieren wie dem Skabiosen-Scheckenfalter oder dem Sumpf-Knabenkraut langfristig geeigneten Lebensraum zu bieten.
Das Gebiet der Glattaltläufe zählt zu den ökologisch wertvollsten Feuchtgebieten im Kanton Zürich. Es ist als Auengebiet, Amphibienlaichgebiet und Flachmoor von nationaler Bedeutung ausgewiesen. Der Bereich im Ifang wird durch die geplanten Maßnahmen gezielt aufgewertet. Die dortige Wiese ist derzeit artenarm und übermäßig nährstoffreich – ein Relikt aus der Zeit des Flughafenbaus, als das Gelände aufgeschüttet wurde.
In den kommenden Wochen wird der nährstoffreiche Ober- und Unterboden abgetragen, um die Fläche wieder näher ans Grundwasser zu bringen. So soll sich dort eine feuchte Riedwiese entwickeln, die für bedrohte Arten geeignete Bedingungen bietet. Durch gezielte Modellierungsmaßnahmen des Geländes soll das Wasser im Moor zurückgehalten werden. Ein flacher Damm sorgt dafür, dass der Wasserspiegel im angrenzenden Ifangweiher unverändert bleibt. Anschließend wird die Fläche mit speziellem Saatgut begrünt.
Moore und Riedwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz. Aufgrund ihrer Zerstörung in den letzten 150 Jahren sind über 90% dieser Flächen verschwunden, und viele Tier- und Pflanzenarten sind inzwischen stark gefährdet. Die zunehmende Sommertrockenheit setzt diesen Lebensräumen zusätzlich zu. Daher hat die Regeneration von Feuchtgebieten laut dem kantonalen Naturschutzkonzept hohe Priorität.
Die Bauarbeiten im Ifang begannen am Montag, und werden etwa zwei Wochen dauern – abhängig von der Witterung. Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität im Kanton Zürich leisten.