In der Nidermatt in Glattfelden entsteht ein wertvolles Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Die Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich setzt dort ein Projekt zur ökologischen Aufwertung um und schafft eine artenreiche Trockenwiese. Trockenwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz, sind aber seit 1900 um mehr als 95% geschrumpft. Insbesondere im Zürcher Unterland sind viele dieser wichtigen Wiesen verloren gegangen.
Das Projekt in der Nidermatt soll diese Entwicklung zumindest lokal umkehren. Die Gegend bietet aufgrund ihres kiesreichen Untergrunds und der vorhandenen Trockenstandorte ideale Bedingungen. Doch die aktuelle Wiese ist noch relativ artenarm, da der Boden zu nährstoffreich ist. Um dies zu ändern, wird der Oberboden abgetragen und kiesiges Material eingebracht, bevor die Fläche mit regionalem Saat- und Schnittgut neu begrünt wird.
Das Projekt kommt vielen bedrohten Arten zugute. Seltene Pflanzen wie die Gemeine Kuhschelle und die Kleine Spinnen-Ragwurz sollen hier bald wieder gedeihen. Auch verschiedene Insekten, darunter das Kleine Fünffleckwidderchen und die Zaunrüben-Sandbiene, finden in der neuen Trockenwiese einen idealen Lebensraum. Zudem wird eine dornenreiche Hecke mit Totholzstrukturen für Zauneidechsen und Sandlinsen für bodenbrütende Wildbienen angelegt, was die Biodiversität weiter fördert.
Die Bauarbeiten haben letzte Woche begonnen und sollen etwa fünf bis sechs Wochen dauern. Schon bald wird die Nidermatt damit zu einem wichtigen Zufluchtsort für die bedrohte Flora und Fauna im Zürcher Unterland.