Die Gemeinde Regensdorf hat sich entschieden, eine Deutsch-Frühförderung für Kinder einzuführen, die ein Jahr vor dem Kindergarten beginnt. Mit einem Ausländeranteil von 36 Prozent steht die Gemeinde vor der Herausforderung, dass in vielen Kindergartenklassen mehrere Kinder kaum Deutsch verstehen. Dieses Programm zielt darauf ab, den Kindern einen besseren Start in die Schulzeit zu ermöglichen und gleichzeitig das Angebot der Deutschstunden für fremdsprachige Kinder (DAZ) zu entlasten.
Für die Umsetzung dieser Initiative bereitet die Abteilung Gesundheit und Gesellschaft in Regensdorf, geleitet von Martina Ernst, einen Online-Fragebogen in 14 Sprachen vor. Dieser wird an die Eltern von dreijährigen Kindern versandt. Der Fragebogen wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Basel entwickelt, welche auch die Auswertung übernimmt.
Basierend auf den Ergebnissen des Fragebogens werden Eltern, deren Kinder wenig oder gar kein Deutsch sprechen, dazu ermutigt, ihre Kinder in einer Spielgruppe oder Kindertagesstätte (Kita) anzumelden. Die spezifische Gestaltung der Deutschförderung wird noch erarbeitet. Die Teilnahme an diesen Programmen erfolgt auf freiwilliger Basis, wobei die Anmeldung durch die Eltern selbst erfolgt.
In den Kitas gelten bereits einkommensabhängige Tarife, und Regensdorf plant, dieses Modell auch für Spielgruppen zu übernehmen. Damit möchte die Gemeinde sicherstellen, dass allen Eltern der Zugang zur Frühförderung ermöglicht und sie gegebenenfalls finanziell unterstützt werden.
Die ersten Fragebögen sollen Anfang 2025 verschickt werden. Die Kosten für die Auswertung durch die Universität Basel belaufen sich gemäss Zürcher Unterländer auf 6000 Franken pro Jahr. Regensdorf betrachtet dieses Programm als Pilotprojekt und wird den Erfolg evaluieren, bevor über eine mögliche Weiterführung entschieden wird.
Kinder, die vor dem Kindergarten wenig Deutsch sprechen, können in Kitas auf spielerische Weise grundlegende Sprachkenntnisse erwerben. Das frühe Erlernen der Alltagssprache und sozialer Interaktion erleichtert ihnen später den Übergang in den Kindergarten. Diese Erfahrung zeigt sich auch in anderen Städten und Gemeinden, wo ähnliche Programme bereits umgesetzt werden. In Regensdorf soll die Frühförderung sicherstellen, dass Kinder bereits vor dem Kindergarten mit der deutschen Sprache vertraut werden, was einen besseren Start in die Schulkarriere ermöglichen soll.