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Region Kloten
02.11.2024

Widerstand in Opfikon und Kloten gegen Mega-Frachtprojekt

Bild: Cargo sous terrain
Das geplante Logistiknetzwerk stösst in Opfikon und Kloten auf Ablehnung. Die Gemeinden fürchten massiven Verkehrszuwachs und unzureichende Entlastung.

Wie der Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg berichtet, wächst der Widerstand in Opfikon und Kloten gegen das milliardenschwere Projekt „Cargo sous terrain“ (CST), das den Güterverkehr unterirdisch durch die Schweiz transportieren soll. Geplant ist ein unterirdisches Tunnelsystem zwischen Genf und St. Gallen, das den Lkw-Verkehr auf den Nationalstraßen um bis zu 30 Prozent verringern könnte. In den Gemeinden Opfikon und Kloten aber, wo zwei bedeutende Verteilhubs entstehen sollen, stößt das Vorhaben auf deutliche Bedenken – so deutlich, dass der Zürcher Regierungsrat nun CST auffordert, die Pläne noch einmal grundsätzlich zu überdenken.

Die zentralen Kritikpunkte betreffen den Hub-Standort beim Mövenpick Hotel in Glattbrugg, der erhebliche Belastungen für den Verkehr in Opfikon und Umgebung erwarten lässt. Der Regierungsrat sieht die Gefahr eines übermäßigen Verkehrsanstiegs, insbesondere auf der ohnehin stark belasteten Flughafenautobahn. Opfikon und Kloten fordern eine direkte Anbindung dieses Hubs an die Autobahn, um den zusätzlichen Verkehr auf ein Minimum zu beschränken und die betroffenen Wohn- und Gewerbegebiete zu schützen.

Aufgrund des zunehmenden Widerstands hat sich CST entschlossen, das Projekt umfassend zu überprüfen. „Alle Parameter werden erneut geprüft“, verspricht CST. Dabei stehen die Streckenführung und die Standortwahl der Hubs im Fokus, aber auch die Finanzierung des Projekts, das von großen Schweizer Unternehmen wie Helvetia, Coop, Migros, Mobiliar, Post, Swisscom, Vaudoise und der Zürcher Kantonalbank getragen wird. CST betont, dass es sich weiterhin um eine private Finanzierung handelt, eine Aussage, die das Unternehmen auch gegenüber den kritischen Stimmen wiederholt.

Der Unternehmenswechsel in der Führungsebene zeigt die Ernsthaftigkeit der Lage: CEO Peter Sutterlüti hat kürzlich die operative Leitung abgegeben, bleibt aber im Verwaltungsrat. Im Oktober übernahm Christian Späth das Amt des neuen CEO, und Sprecher Patrik Ällig hebt hervor, dass Späth das Projekt weiterentwickeln will. „Wir erwarten bis Ende Jahr belastbare Aussagen“, so Ällig. Auch versichert er, dass die endgültige Richtung für das Projekt im kommenden Jahr klar sein wird.

mj