Die Gemeinde Winkel plant eine umfassende Einführung von Tempo-30-Zonen in den Quartieren. Das Ziel: Mehr Ruhe und Sicherheit für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie eine höhere Lebensqualität. Eine Temporeduktion von 50 auf 30 km/h verringert den Lärm nachweislich um rund drei Dezibel, was gerade in Wohngebieten einen grossen Unterschied macht. Die Einführung der neuen Zonen soll zudem die Verkehrssicherheit erhöhen, indem sie zu einer vorsichtigeren Fahrweise beiträgt und damit mehr Rücksichtnahme im Strassenverkehr fördert.
Um die Umsetzung möglichst kosteneffizient zu gestalten, verzichtet die Gemeinde, wo immer möglich, auf bauliche Massnahmen. Doch an bestimmten Hauptstrassen und besonders an Schulwegen sind bauliche Eingriffe, wie Schwellen und Markierungen, notwendig, um die neue Regelung sicherzustellen. Dies erfolgt in Absprache mit der Kantonspolizei Zürich, die für bestimmte Strassenabschnitte Vorgaben zu diesen Anpassungen gemacht hat.
Ein besonders sensibles Gebiet liegt im Bereich der Spichergasse. Hier befinden sich nicht nur Wohnhäuser, sondern auch der Kindergarten Tüfwis, eine Kindertagesstätte sowie die Pflegewohnung Winkel. Besonders auffallend: Es gibt keine Trottoirs, und die Fussgänger überqueren die Strasse an verschiedenen, oft unübersichtlichen Stellen. Eine Tempo-30-Zone allein wäre hier laut Expertenmeinung nicht ausreichend. Nach einer Begehung mit der Kantonspolizei Zürich entschied die Gemeinde daher, eine spezielle Begegnungszone einzurichten. In dieser Zone wird der Verkehr stärker entschleunigt, und alle Verkehrsteilnehmer – sowohl Autofahrende als auch Fussgänger – sollen gleichberechtigt und mit gegenseitiger Rücksicht unterwegs sein.
Die Massnahmenpläne für die Tempo-30-Zonen und die Begegnungszone an der Spichergasse wurden vom Gemeinderat genehmigt und an die Kantonspolizei Zürich zur abschliessenden Vorprüfung weitergeleitet. Bevor jedoch endgültig über die Umsetzung entschieden wird, lädt die Gemeinde zur Orientierungsveranstaltung am Dienstag, 11. November 2024, im Breitisaal ein. Dort können Bürgerinnen und Bürger das Konzept näher kennenlernen und Fragen stellen.
Nach dieser Orientierungsveranstaltung haben die Einwohner die Möglichkeit, ihre Einwendungen einzureichen, bevor die Pläne öffentlich ausgelegt und Einsprüche behandelt werden. Abschliessend wird im Rahmen einer Gemeindeversammlung über das Projekt und den dafür nötigen Verpflichtungskredit entschieden.