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Region Bülach
07.11.2024

Hochfelden: Neue Lebensräume für Unken und Wildbienen

Die Knautien-Sandbiene
Die Knautien-Sandbiene Bild: ETH Zürich
Im Naturschutzgebiet Glatt-Hochfelden schafft der Kanton Zürich Lebensräume für bedrohte Arten wie die Gelbbauchunke. Die Arbeiten starten jetzt.

In Hochfelden an der Glatt schafft die Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich einen weiteren Meilenstein im Artenschutz. Eine ehemals nährstoffreiche Wiese im Randbereich des Naturschutzgebiets Glatt-Hochfelden soll zu einer artenreichen Magerwiese mit Sandböschung und Feuchtbiotop umgestaltet werden. Das Ziel ist klar: Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten wie die Gelbbauchunke, Wildbienen und bis zu 100 Pflanzenarten pro Are zu schaffen. Die Arbeiten beginnen diese Woche.

Historie und Problemstellung

Bereits 1980 und 1981 wurde in Hochfelden eine acht Hektar große Fläche entlang der Glatt renaturiert und in ein vielfältiges Auengebiet umgewandelt. Diese Fläche legte den Grundstein für das heutige Naturschutzgebiet, doch eine nährstoffreiche Wiese im Bereich „Unteres Loch“ blieb trotz über 40-jähriger extensiver Bewirtschaftung artenarm. Die Erwartung, dass sich durch den Verzicht auf Düngung eine artenreiche Wiese entwickeln würde, erfüllte sich nicht. Nun soll diese Fläche aktiv aufgewertet werden.

Vielfalt durch Substratschichtung

In einem ersten Schritt wird der nährstoffreiche Oberboden auf rund 2.300 Quadratmetern Fläche abgetragen. Stattdessen werden verschiedene Substrate aufgebracht: 50 Prozent Kies, 30 Prozent Sand und 20 Prozent Lehm. Die gezielte Mischung soll eine besonders abwechslungsreiche und artenreiche Lebensumgebung schaffen. Im Frühjahr und Sommer 2025 wird die neue Fläche mit Saat- und Schnittgut von blütenreichen Magerwiesen aus dem Zürcher Unterland begrünt.

Lebensraum für Gelbbauchunken und Wildbienen

Ein weiterer Bereich der Fläche wird für die Gelbbauchunke reserviert: Auf 400 Quadratmetern entsteht ein Feuchtbiotop mit eingearbeiteter Lehmschicht und kleinen Mulden, die bei Regen Pfützen bilden. Diese Pfützen sind essenziell für die Gelbbauchunke, da sie ihren Laich in kleinen, schnell erwärmenden Gewässern ablegt, in denen Fressfeinde wie Fische keine Chance haben.

Auch bodenbrütende Wildbienenarten profitieren von der Aufwertung. Eine Sandböschung wird speziell gestaltet, um gefährdeten Arten wie der Knautien-Sandbiene und der Salbei-Schmalbiene neuen Lebensraum zu bieten.

 

mj