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Kein Tunnel für Regensdorf

Bild: IG Tunnel Regensdorf
Der Gemeinderat Regensdorf lehnt die Tunnel-Variante der IG Tunnel ab. Gründe sind Umsetzbarkeit, Kosten und strategische Widersprüche.

Der Gemeinderat von Regensdorf hat sich zur Diskussion um die von der Interessengemeinschaft (IG) Tunnel Regensdorf vorgeschlagene Tieferlegung der Wehntalerstrasse geäußert. Die IG hatte im Rahmen der Verkehrsplanung für das Gebiet Bahnhof Nord ein Tunnelprojekt als mögliche Alternative zur bestehenden Variante des Tiefbauamtes des Kantons Zürich eingebracht, das medial Aufmerksamkeit erlangte und öffentlich diskutiert wurde.

Laut Gemeinderat bietet das Tunnelprojekt auf den ersten Blick Potenzial, scheitert jedoch bei genauerer Analyse an verkehrstechnischen und rechtlichen Hürden. Eine unabhängige fachliche Beurteilung kam zu dem Schluss, dass die Variante weder praktisch noch langfristig umsetzbar ist. Um den Tunnel in den kantonalen Richtplan aufzunehmen, wäre ein Planungsprozess von mindestens 15 Jahren nötig – ohne Garantie auf Erfolg. Währenddessen droht ein Verkehrskollaps.

Das aktuelle Projekt des Kantons sieht statt eines Tunnels eine Erweiterung der bestehenden zweispurigen Wehntalerstrasse durch zusätzliche Abbiegespuren vor. Dies soll den Durchgangsverkehr reduzieren und die Lebensqualität durch Baum- und Grünflächenmaßnahmen verbessern. Dieses Konzept entspricht dem kommunalen Verkehrsplan und dem Leitbild Verkehr 2030, das 2018 beschlossen wurde. Der Tunnel hingegen fördere den überkommunalen Verkehr und belaste die Quartiere Watt und Adlikon stärker, was dem Ziel der Verkehrsentlastung widerspreche.

Ein weiterer zentraler Punkt der Kritik betrifft die Beeinträchtigung der Furttalpromenade und die geplante Entwicklung des Freiraums im Gebiet Bahnhof Nord. Ein Tunnel würde die durchgängige Nutzung der Promenade und zugesicherte Verbesserungen der Freiraumqualität verhindern. Auch die Genehmigung privater Gestaltungspläne und die Finanzierung durch Gemeinden, Grundeigentümer und den Agglomerationsfonds im Wert von insgesamt ca. 84 Millionen Franken stünden auf dem Spiel.

Der Gemeinderat verfolgt weiterhin alternative Lösungen zur Verbesserung der Verkehrsführung und kündigte eine Machbarkeitsstudie für eine kreuzungsfreie Querung der Wehntalerstrasse an. Die IG Tunnel wurde eingeladen, sich aktiv in den weiteren Planungsprozess einzubringen. Die öffentliche Projektauflage durch den Kanton ist für das erste Quartal 2025 vorgesehen.

 

 

 

mj