Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Region Bülach
17.11.2024

Freienstein eine Klasse für sich!

Die Sieger! Männerriege Freienstein
Die Sieger! Männerriege Freienstein Bild: Marc Jäggi
Freienstein dominiert das «2. Floorballturnier Zürcher Unterland» und verteidigte den Titel souverän. Spektakel, skurrile Rituale und tobende Fans sorgen für beste Unterhaltung.

Die Männerriege Freienstein zeigte sich beim 2. Floorballturnier Zürcher Unterland in der Eglisauer Steinboden-Arena als Klasse für sich. Mit beeindruckender Übersicht, flüssigem Tiki-Taka-Passspiel und gewaltigen Abschlüssen liessen die Unihockeyaner den Gegnern keine Chance und verteidigten ihren Titel souverän. Zwei Kantersiege mit jeweils 6:0 Toren untermauerten die Dominanz der Routiniers. Die Torhüter der unterlegenen Teams konnten einem nur leidtun.

 

Bild: Marc Jäggi

Die Premiere der Glattfelder war eine willkommene Abwechslung beim Turnier. Die bunte Truppe hätte mit ihrem charmanten Auftreten locker den Preis für das schönste Team abgesahnt – wenn es denn einen gegeben hätte. Doch das Organisationskomitee entschied sich, den Fokus ausschließlich auf sportliche Leistungen zu legen. Leider waren die Glattfelder dort weniger prächtig aufgestellt. Trotzdem sorgte Torhüter und Gemeinderat Christian Meier für Glanzlichter. Der Kraftprotz parierte mit vollem Einsatz und ließ so manchen Zuschauer staunen.

Unvergessen bleibt auch Jan "Janny" Demuth. Statt seiner gewohnten Sonnenbrille trug er diesmal das Stirnband seiner Tochter – ein modischer Hingucker, der für Gesprächsstoff sorgte. Seine gefährlichen Aktionen auf dem Spielfeld ließen Hoffnung aufkeimen, doch das Torglück war an diesem Tag schlicht nicht auf seiner Seite. Demuth kämpfte trotzdem mit Herzblut und Humor, was ihm Sympathiepunkte sicherte.

 

Männerriege Glattfelden mit Gemeinderat Christian Meier (Torhüter) Bild: Marc Jäggi

Das Team aus Hüntwangen avancierte rasch zum Publikumsliebling. Spielerisch zwar chancenlos, aber im Auftritt beherzt und tapfer. Die rüstigen Kämpfer liessen sich, trotz zum Teil empfindlicher Niederlagen, nicht davon abbringen, mit vollem Elan und ungebremstem Sportsgeist aufzutreten. Kein Sieg, aber ganz viel Sympathie. Das Team blieb fair und stets gut gelaunt, was ihre Niederlagen fast nebensächlich machte. Das Wappen Hüntwangens, eine Ährengarbe mit einem Senseblatt, weist auf die landwirtschaftliche Tradition des Dorfes hin. Im Mittelalter galt das Rafzerfeld als Kornkammer Zürichs. Tempi passati. Gestern wurde Hüntwangen zum Punktelieferanten für das Unterland und damit Sieger der Herzen. 

Der TV Eglisau setzte gleich auf zwei Teams. Die eine Mannschaft stürmte sogar bis ins Finale, musste sich dort aber den überlegenen Freiensteinern beugen. Der Torhüter von Eglisau wurde zum heimlichen Star des Turniers. Mit waghalsigen Paraden und einer professionellen Technik warf er sich in jeden Schuss. Das Gerücht, er sei ein lizenzierter Spieler, dementierte sowohl das Team als auch die Turnierleitung. In dubio pro reo, seine Leistung war auf jedenfall sensationell und eine Augenweide. 

Die Ruhe vor dem Finale: TV Eglisau Bild: Marc Jäggi

Weniger Glück hatte das zweite Eglisauer Team. Trotz prominenter Neuverpflichtungen wie Herbie "Brodeur" von Holzen und Simi "Hair-lich" Braunschweiler reichte es nur für den kleinen Final. Im "Bruderkrieg" unterlagen sie dann der erstaunlich agilen Männerriege Eglisau. Bitter, aber unterhaltsam für die Zuschauer.

 

Hüntwangen gegen Freienstein Bild: Marc Jäggi

Die Männerriege Eglisau hatte höhere Ziele als "nur" den dritten Platz. Der Finaleinzug schien greifbar, doch eine Kanter-Niederlage gegen die späteren Turniersieger besiegelte das Schicksal. Enttäuschung machte sich breit. Kurzzeitig grassierte eine Herbstdepression, aber der beeindruckende Teamzusammenhalt verhalf den ehrgeizigen Ballzauberern, das kleine Finale zu gewinnen und den sehr guten 3. Platz zu holen. Most Valuable Player (MVP) bei der Männerriege Eglisau war sicher Eric Ezzema. Seine schnellen Tore jeweils zu Beginn der Partien, sorgten für ein angenehmes Polster und ein gesundes Selbstvertrauen bei den anderen Cracks im Männerriege Team. Dani "The Police" Gmür und Michael "The Body" Screta erledigten den Rest und Oliver "Volt" Rupp zog in der Verteidigung souverän den eisernen Vorhang. 

 

Hervorragender 3. Platz - Männerriege Eglisau Bild: Marc Jäggi

Abseits des Spielfeldes tobte ein ganz eigenes Spektakel – dank der überwiegend weiblichen Fans. Ihre Begeisterung kannte keine Grenzen und trieb sie immer wieder auf das Spielfeld. Sehr zum Leidwesen von Speaker-Legende Peter „The Voice“ Haeberlin, der mit stoischer Gelassenheit und sonorer Stimme um Ordnung bat. Aber Hand aufs Herz – wer könnte diesen charmanten Anhängerinnen wirklich böse sein? Ein kokettes Lächeln hier, ein Augenaufschlag da – und schon schmolz die Ordnung dahin wie Butter in der Sonne.

 

Die Fans sind begeistert Bild: Marc Jäggi

Auch kulinarisch wurde niemand enttäuscht. Selbstgebackene Kuchen, leckere Sandwiches, Softgetränke und Bier in Fülle. Die Gaumenfreuden rundeten das sportliche Fest perfekt ab.

 

Bild: Marc Jäggi

Zum großen Finale wurde es noch einmal herrlich absurd. Das traditionelle „Kriechen“ stand an – eine Reinigungsaktion, die wie ein Ritual aus einer anderen Welt wirkte. Spieler und Fans robbten auf allen Vieren über den Hallenboden, mit Wischlappen bewaffnet und Lachtränen in den Augen. Es war eine Mischung aus Putzparty und sportlicher Performance-Kunst, die niemanden kalt ließ. Das Ergebnis? Ein blitzsauberer Boden und Bauchmuskeln vom Lachen.

 

 

Gemeinsame Hallenbodenreinigung Bild: Marc Jäggi

Das Turnier in der ausverkauften Steinboden-Arena bot Unterhaltung, Spitzenleistungen und beste Stimmung. Ein Highlight, das bereits fest im Unterländer Sportkalender verankert ist. Ohne den selbstlosen Einsatz von allen freiwilligen Helfenden unter der Leitung von OK Chef Michael Screta, wären solch wertvollen Events kaum möglich. Danke und bis zum nächsten Mal. 

 

  • Die Spielleitung Bild: Marc Jäggi
    1 / 3
  • Die Unparteiischen Bild: Marc Jäggi
    2 / 3
  • Starke Partner, starkes Turnier Bild: Marc Jäggi
    3 / 3
mj