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Kanton Zürich
27.11.2024

Durchstich beim Stollen Sihl-Zürichsee

Geschafft! Die Mineure und Regierungsrat Martin Neukom freuen sich über den erfolgreichen Durchstich.
Geschafft! Die Mineure und Regierungsrat Martin Neukom freuen sich über den erfolgreichen Durchstich. Bild: Baudirektion Kt. ZH
Heute durchbrach die Tunnelbohrmaschine nach sieben Monaten Arbeit im Berg die letzten Zentimeter Fels und trat in Thalwil zurück ans Tageslicht.

Bei einem Extremhochwasser der Sihl drohen im unteren Sihltal und in der Stadt Zürich verheerende Überschwemmungen. Zu befürchten sind Schäden von über 6 Milliarden Franken, schreibt die Baudirektion des Kantons Zürich in ihrer Mitteilung.

Darum baut der Kanton Zürich einen Entlastungsstollen, der Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee überleitet. Dieser soll das mit Abstand grösste Hochwasser-Risiko im Kanton Zürich erheblich reduzieren.

Seit Mai 2024 frisst sich eine gewaltige Tunnelbohrmaschine durch den Zimmerbergfels von der Sihl bei Langnau am Albis nach Thalwil am Zürichsee.

Die 160 Meter lange Maschine bricht nicht nur einen kreisrunden Stollen aus dem Fels, sondern kleidet ihn gleich auch mit vorgefertigten Betonelementen aus. Zurück bleibt eine fixfertige Betonröhre.

Das ausgebrochene Gestein wird zum Stolleneingang an der Sihl befördert und von dort umweltfreundlich mit der Bahn abtransportiert. Der Stollen hat einen Durchmesser von 6,6 Metern und ist 2,1 Kilometer lang.

  • Der Bohrkopf wird sichtbar und erste Brocken fallen zu Boden. Bild: Baudirektion Kt. ZH
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  • Regierungsrat Martin Neukom kommt mit der Tunnelbohrmaschine in Thalwil an. Bild: Baudirektion Kt. ZH
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In Thalwil eingetroffen

Nach rund siebenmonatiger Fahrt durch den Zimmerberg traf die Tunnelbohrmaschine heute in Thalwil am Zürichsee ein und trat zurück ans Tageslicht.

Gross war der Jubel der Mineure, als sich der riesige Bohrkopf durch die letzten Zentimeter Fels frass und exakt um 10.14 Uhr vor grossem Publikum im bereits fertiggestellten Tunnelportal zum Vorschein kam.

Früher als geplant

Die Tunnelbohrmaschine arbeitete sich zügig und ohne grössere Zwischenfälle durch den Berg und erreichte das Stollenende sogar einige Tage früher als geplant, schreibt die Baudirektion weiter.

Regierungsrat Martin Neukom gratulierte den Arbeitern zu ihrer beeindruckenden Leistung und bedankte sich für deren harte Arbeit zum Schutz der Zürcher Bevölkerung vor Hochwasser.

Fertigstellung bis 2026

Nun folgen die Arbeiten zur Fertigstellung des Einlauf- und Auslaufbauwerks. Ab 2026 sei der Stollen einsatzsatzbereit und das untere Sihltal und die Stadt Zürich selbst vor einem sehr seltenen, extremen Hochwasser der Sihl geschützt.

Zürioberland24/bt