Die Gemeinde Höri beendet ihre Zusammenarbeit mit der Stadt Bülach in den Bereichen Hochbau, Tiefbau und Planung zum 31. Dezember 2025. Dies hat der Gemeinderat Höri beschlossen, da die angestrebten Ziele nicht zufriedenstellend erreicht wurden. Die Kooperation, die seit Januar 2023 bestand, sollte Synergien schaffen, Fachbereiche professionalisieren und Ressourcen bündeln. Doch unterschiedliche Arbeitskulturen, Fehleinschätzungen bei der Ressourcenplanung und unerwartet hohe Aufwände für Schnittstellen sorgten für Spannungen, wie die beiden Gemeinden in einer gemeinsamen Medienmitteilung bekannt gaben.
Gründe für die Entscheidung
Die Zusammenarbeit wurde 2022 von den Stimmberechtigten in Höri genehmigt und war vertraglich geregelt. Doch laut Gemeinderat Höri führten unterschiedliche Auffassungen über die Dienstleistungserfüllung sowie organisatorische und finanzielle Herausforderungen zu der Entscheidung, die Kooperation zu beenden. Trotz anfänglicher Zuversicht habe sich gezeigt, dass die Erwartungen in der Praxis nicht erfüllt werden konnten.
Bülach bedauert Entscheidung
Die Stadt Bülach äußerte ihr Bedauern über die Kündigung, respektierte jedoch den Entschluss. Sie bleibt von den Vorteilen regionaler Kooperationen überzeugt, insbesondere in den Bereichen Hochbau, Tiefbau und Raumplanung. Die Erfahrungen aus dem gescheiterten Projekt könnten laut beiden Gemeinden genutzt werden, um bestehende Kooperationen zu stärken.
Fortführung der Aufgaben ab 2026 unklar
Wie die betroffenen Fachbereiche in Höri ab 2026 organisiert werden, ist Gegenstand interner Abklärungen. Der Gemeinderat Höri will die Bevölkerung über weitere Entwicklungen informieren.
Kritik an Regionalisierungsstrategie
Die Kündigung durch Höri stößt bei der SVP Bülach auf scharfe Kritik. In einer Medienmitteilung bezeichnet die Partei das Scheitern der Zusammenarbeit als Beleg für die Risiken und Schwächen der Regionalisierungsstrategie des Bülacher Stadtrats. Die SVP wirft Bülach vor, mit Steuergeldern de facto die Gemeinde Höri subventioniert zu haben, und kritisiert die sinkende Kosteneffizienz im Bauamt. Sie fordert eine umfassende Aufarbeitung der Ursachen und einen Verzicht auf künftige Regionalisierungsprojekte.
Bewährte Zusammenarbeit in anderen Bereichen
Trotz der Beendigung der Zusammenarbeit im Bauwesen betonen beide Gemeinden, dass sie weiterhin von der interkommunalen Kooperation überzeugt sind. In Bereichen wie dem Zivilstandswesen, der Bestattungsadministration und den Zusatzleistungen zur AHV/IV habe sich die Zusammenarbeit bewährt und werde fortgeführt.