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06.12.2024

Unerwartete Steuermillionen retten Opfikons Finanzen

Mathias Zika - Finanzvorsteher
Mathias Zika - Finanzvorsteher Bild: Stadt Opfikon
Eine unerwartet hohe Steuereinnahme einer Firma hat der Stadt Opfikon ein massives finanzielles Polster beschert. Die geplante Steuererhöhung wird hinfällig.

Es begann gemäss Recherche von Journalist Reto Suter im Stadt Anzeiger Opfikon  mit einer routinemäßigen Sitzung am Nachmittag des 1. Oktobers. Der Stadtrat Opfikon hatte gerade ein Budget verabschiedet, das eine Steuererhöhung von 94 auf 97 Prozent vorsah. Ziel war es, ein geplantes Defizit von rund 2 Millionen Franken in einen leichten Überschuss umzuwandeln. Die Sparmaßnahmen waren beschlossene Sache, da die Finanzlage weiterhin angespannt wirkte.

Doch mitten in der Sitzung kam ein unerwarteter Anruf: Eine Firma hatte Ende September 84 Millionen Franken an Steuern gezahlt. „Noch während der Sitzung informierte uns die Buchhaltung über den Eingang der Summe“, berichtete Finanzvorstand Mathias Zika (FDP) gegenüber dem Stadt Anzeiger Opfikon. Eine schnelle Berechnung ergab, dass Opfikon davon nach Abzug der Staatssteuern und des Finanzausgleichs rund 9,2 Millionen Franken direkt in die Kasse fließen würden.

Neubewertung der Lage

Zusammen mit einer Neubewertung von Grundstücken, die weitere 15 Millionen Franken einbrachte, wandelte sich das geplante Defizit von 3,3 Millionen Franken in einen beeindruckenden Gewinn von 21 Millionen Franken. Für 2025 wird nun statt eines minimalen Überschusses von 900.000 Franken ein Plus von 10,2 Millionen erwartet. Laut Zika könne die Stadt Opfikon sogar dauerhaft mit dieser Einnahmenhöhe rechnen.

Kritik von Parteien

Linke Parteien kritisieren, dass trotz regelmäßig positiver Rechnungen in den letzten Jahren oft Sparmaßnahmen beschlossen wurden, die sozial schwächere Gruppen belastet hätten. Sie fordern eine vorsichtigere Budgetplanung, die auch positive Einnahmeentwicklungen berücksichtigt. Bürgerliche Parteien mahnen hingegen zur Zurückhaltung bei den Ausgaben und verweisen auf langfristig steigende Betriebskosten, insbesondere bei Verwaltung und Schulen. Sie betonen die Notwendigkeit strikter Budgetkontrollen.

Steuerfuss stabilisiert

Dank der unerwarteten Mehreinnahmen entfällt die geplante Steuererhöhung. Der Steuerfuss bleibt bei 94 Prozent. Während Opfikon seine Steuern stabilisiert, senkten die Nachbargemeinden Wallisellen und Kloten ihre Steuerfüsse. Wallisellen beschloss eine Reduktion von 95 auf 93 Prozent, und Kloten senkte von 103 auf 100 Prozent.

mj