Wie Watson aus dem Hause CH Media berichtet, haben sich Angestellte der Swiss-Kabinen-Crew mit einer Protestaktion gegen die aktuellen Arbeitsbedingungen gewandt. Der Unmut innerhalb der Belegschaft ist groß. Die Personaldecke sei dünn, viele Mitarbeitende fühlen sich ausgebrannt. Um ihrer Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck zu verleihen, organisierten die Flight Attendants unter der Leitung der Gewerkschaft Kapers die Aktion „Operation Weihnachtsbaum“.
Im Operations Control Center (OPC) der Swiss am Flughafen Zürich wurde ein Weihnachtsbaum aufgestellt, der mit Frustmeldungen der Angestellten geschmückt wurde. Diese sogenannten Defective Labels, die üblicherweise bei technischen Problemen an Bord genutzt werden, dienten dazu, Beschwerden, Wünsche und Forderungen an das Management sichtbar zu machen. Über 200 solcher Zettel fanden ihren Weg an den Baum, der schlussendlich dem Swiss-Management übergeben wurde.
Grund des Protests sind Verzögerungen bei der Umsetzung von Vereinbarungen, die im neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) festgelegt wurden. Ein zentraler Punkt, der Anfang 2025 hätte in Kraft treten sollen, ist die verbesserte Planbarkeit der Einsätze der Crew. Diese Änderungen verschieben sich nun auf unbestimmte Zeit. Als Reaktion darauf erhalten die Mitarbeitenden eine einmalige Entschädigung von 400 Franken, die im Januar ausgezahlt wird.
Die Protestaktion reiht sich ein in eine länger andauernde Debatte um die Arbeitsbedingungen bei der Lufthansa-Tochter. Auch innerhalb der Pilotenschaft ist die Stimmung angespannt. Zu hohe Arbeitsbelastung und unzureichende Personalressourcen sorgen für Unzufriedenheit, wie in internen Berichten deutlich wurde. Trotz der Kritik betont Swiss, dass man 2024 umfangreiche Rekrutierungen vorgenommen habe und auch 2025 weiteres Personal einstellen werde.