Für die Berufsschulen im Kanton Zürich hatte Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) 5 Millionen Franken zusätzlich beantragt. Jetzt erhält sie nur die Hälfte des Geldes und kann somit nur halb so viele zusätzliche Stellen besetzen wie erhofft.
Die Bürgerlichen argumentierten, dass das Stellenwachstum bei den Berufsschulen stärker wachse (+ 4,9 Prozent) als die Zahl der Lernenden (+ 3 Prozent). Das gehe nicht auf, sagte SVP-Kantonsrat Roger Schmidinger (Urdorf).
Für die linke Ratsseite und die Mitte war dieses Ungleichgewicht kein Problem. Es sei wichtig, dass die Berufsschulen genügend motivierte Lehrer hätten, die nicht überlastet seien, sagte Hanspeter Göldi (SP, Meilen).
Das Hohelied der Berufsbildung
Steiner fand es befremdlich, dass das Parlament ausgerechnet bei der Berufsbildung kürzte. An diesen Antrag werde sie die Bürgerlichen erinnern, wenn diese wieder einmal das Hohelied der Berufsbildung anstimmen würden. «Und ich habe ein Hammergedächtnis.»
Mit derselben Argumentation wie bei den Berufsschulen kürzte das Parlament auch das Budget für die Universität. Dort steigen die Studierendenzahlen 2025 voraussichtlich gar nicht – dennoch waren rund 10 Millionen für die Teuerung und steigende Studierendenzahlen eingeplant. Diese werden nun um 5 Millionen gekürzt.
Steiner wehrte sich auch hier gegen eine Budget-Kürzung. Die Uni befinde sich aktuell in einer schwierigen Situation, sagte sie. Auf Bundesebene werde gespart, was viele Projekte an der Universität gefährde. Nur schon deswegen dürfe der Kanton jetzt nicht kürzen.
Keine Kürzungen bei den Fachhochschulen
Aufgelaufen sind die Bürgerlichen jedoch mit ihren Kürzungsanträgen für die Fachhochschulen, also die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die Hochschule der Künste (ZHdK).
Bei beiden wollte die Finanzkommission (Fiko) 2,5 Millionen Franken kürzen, also insgesamt 5 Millionen. Mit jeweils 88 zu 86 Stimmen lehnte das Parlament die Kürzungen aber ab.