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17.12.2024
17.12.2024 11:04 Uhr

Zum 10. Mal in Folge keine weissen Weihnachten - oder doch eine Überraschung?

Bild: Adobe Stock
Im Unterland wird es schwierig für Schnee an Weihnachten - noch aber besteht etwas Hoffnung.

Bereits zum zehnten Mal in Folge droht das Zürcher Unterland an Weihnachten nicht tief verschneit, sondern grasgrün zu sein. Es verbleibt noch eine Woche bis Heiligabend, und die Wettermodelle machen es spannend, ob es zumindest punktuell für Schnee an Weihnachten reicht. Peter Wick, Hausmeteorologe von ZU24.ch, beschreibt die Weihnachtswetterlage wie folgt:

Am Freitag in leicht erhöhten Lagen kurzes Schnee-Intermezzo

Am kommenden Freitag könnte es in tiefen Lagen den einen oder anderen Schneeschauer geben, doch für eine Schneedecke reicht es kaum. Selbst wenn punktuell etwas Weiss sichtbar sein sollte, wird dies aufgrund der Temperaturen rasch wieder schmelzen. Am Samstag erreicht uns eine Warmfront, welche zu Beginn örtlich Flocken bis in tiefe Lagen bringt, dann aber steigt die Schneefallgrenze auf knapp über 1000 Meter.

Reicht es am Montag für Schnee bis ins Flachland?

Am Sonntag folgt die Kaltfront – mit Pauken und Trompeten – oder anders gesagt: mit stürmischem Wind und einer neuerlichen Abkühlung. Die Schneefallgrenze sinkt bis am Montag bis in tiefe Lagen. Ob es für eine dünne Schneedecke reicht, ist noch offen. Falls ja, könnte sich dieser Schnee bis an Heiligabend halten, und wir hätten zumindest dann etwas Schnee. Die Chancen liegen bei rund 30% – immerhin.

Bing Crosby's "White Christmas" - möglicherweise bleibt es bei der Träumerei: I'm dreaming of a white christmas... 

Klimawandel zeigt Wirkung

Die Serie von neun (allenfalls zehn) schneefreien Weihnachten im Unterland ist kein Zufall. Der Klimawandel der letzten Jahrzehnte hat die durchschnittliche Schneefallgrenze um 200 bis 300 Meter ansteigen lassen. Schnee im Flachland wird dadurch immer seltener – eine Entwicklung, die sich in den Statistiken klar zeigt. Während früher weisse Weihnachten zumindest gelegentlich Realität waren, scheinen sie heute zu einer Rarität geworden zu sein. Die aktuelle Wetterlage hätte vor 20 Jahren ziemlich sicher weisse Weihnachten gebracht – aber eben, wir leben in klimatisch anderen Zeiten.

Gute Nachrichten für Skifans

Die Skigebiete dürfen sich auf reichlich Neuschnee und tief verschneite Weihnachten freuen. Von Donnerstag bis Dienstag sind in Höhenlagen ab 1000 bis 1500 Metern regelmässige Schneefälle zu erwarten. Am Alpennordhang sowie in beliebten Skigebieten wie Flumserberg, Hoch-Ybrig und Toggenburg, aber auch in Nord- und Mittelbünden, sind 50 bis teils 100 Zentimeter Neuschnee möglich. Anschliessend könnte ein Hochdruckgebiet für sonniges und mildes Wintersportwetter sorgen. Für die Wintersportdestinationen, die einen grossen Teil ihres Umsatzes zwischen Weihnachten und Neujahr generieren, wäre diese Wetterlage Gold – oder besser gesagt, viel Geld – wert. Diese Wetterprognose ist jedoch als Trend zu verstehen und bleibt noch mit Unsicherheiten behaftet.

Weisse Weihnachten – im Unterland ein zunehmend unerfüllter Traum

Während die Skigebiete aufatmen, müssen Schneeliebhaber im Unterland um weisse Weihnachten bangen. Die Entwicklung zeigt eindrücklich, wie der Klimawandel unser Wettergeschehen verändert hat. Weisse Weihnachten im Flachland? Diese scheinen zunehmend zu einem Traum aus vergangenen Tagen zu werden - oder wie es Bing Crosby gesungen hat - "I'm dreaming of a white christmas...".

pw