
Das bewegte das Zürcher Unterland im zweiten Quartal 2024

EHC Kloten: Neuausrichtung und personelle Veränderungen
Der EHC Kloten hat in den vergangenen Monaten bedeutende Entwicklungen durchlaufen, die sowohl strukturelle als auch personelle Veränderungen umfassen.
Neuer Stadionname durch Partnerschaft mit SWISS
Im April 2024 wurde bekannt gegeben, dass die Fluggesellschaft SWISS als Naming-Partner beim EHC Kloten einsteigt. Infolgedessen trägt das Stadion nun den Namen "SWISS Arena". Diese Partnerschaft unterstreicht die enge Verbindung des Clubs zur Luftfahrtbranche und bringt frischen Wind in die Vereinslandschaft.
Wechsel in der sportlichen Leitung
Im Mai 2024 wurde Riccardo Schödler als neuer Sportchef des EHC Kloten vorgestellt. Schödler, ein bekanntes Gesicht im Unterland und tief mit dem Club verwurzelt, übernimmt die Verantwortung für die sportliche Ausrichtung und Kaderplanung. Seine Ernennung signalisiert einen Schritt in Richtung Kontinuität und lokale Verankerung.
Verstärkung im Tor
Ende Mai 2024 vermeldete der EHC Kloten die Verpflichtung des 27-jährigen Torhüters Ludovic Waeber. Waeber wechselt von den ZSC Lions an den Schluefweg und soll die Defensive des Teams stärken. Mit seiner Erfahrung und seinem Können wird er eine zentrale Rolle im Torhütergespann des Clubs einnehmen.

Bassersdorfer Böögg überstrahlt im Windschatten das grosse Zürcher Pendant
Während die Verbrennung des Zürcher Bööggs wegen starker Winde und Sicherheitsrisiken erstmals in der Geschichte abgesagt wurde, konnte in Bassersdorf das traditionelle Abbrennen wie geplant stattfinden. Hunderte Schaulustige genossen die Veranstaltung, bei der der Böögg nach genau 3 Minuten und 13 Sekunden explodierte, wie der Bassersdorfer Gemeindepräsident Christian Pfaller stolz berichtete. Für Bassersdorf war es ein großer Erfolg – ein unerwartetes Highlight im (Wind-)Schatten des grossen Zürcher Frühlingsfests.

Foodtruck-Kultur belebt Bülach und Eglisau: Erfolgreiche Pilotprojekte und Kontroversen
In den Gemeinden Bülach und Eglisau wurden im Jahr 2024 Pilotprojekte mit Foodtrucks durchgeführt, um das kulinarische Angebot zu erweitern und die Attraktivität der Städte zu steigern. Die Erfahrungen und Reaktionen fielen dabei unterschiedlich aus.
Bülach: Von der Testphase zum dauerhaften Angebot
Bülach startete im April 2024 eine dreimonatige Testphase mit Foodtrucks an zwei Standorten: am Stadtweiher und in der Altstadt vor dem Chilehügel. Die mobilen Imbissstände waren jeweils an Wochenenden präsent und boten den Bürgerinnen und Bürgern eine vielfältige Auswahl an Speisen. Die Resonanz aus der Bevölkerung war überwiegend positiv; insbesondere Familien schätzten das erweiterte kulinarische Angebot am Stadtweiher. Überraschenderweise blieben Rückmeldungen seitens der ansässigen Gastronomen aus. Die Foodtruck-Betreiber verzeichneten je nach Wetterlage schwankende Besucherzahlen, sahen jedoch Potenzial in den Standorten.
Aufgrund des Erfolgs der Testphase entschied die Stadt Bülach, das Foodtruck-Angebot dauerhaft zu etablieren. Neben den bisherigen Standorten wurde der Glasi-Platz als dritter Standort hinzugefügt. Die Betriebszeiten wurden auf 10 bis 22 Uhr festgelegt, wobei der Verkauf von Alkohol in der Altstadt und am Stadtweiher untersagt ist. Interessierte Betreiber können sich für die Standplätze bewerben, die jeweils für zwei Monate vergeben werden, um eine abwechslungsreiche Auswahl zu gewährleisten
Eglisau: Erfolgreicher Testlauf trotz Kritik
In Eglisau begann im Juli 2024 ein dreimonatiger Testlauf mit Foodtrucks an den Standorten Chilenplatz und Lochmühle. Die Gemeinde wollte prüfen, ob ein dauerhaftes Angebot realisierbar wäre und legte bei der Auswahl der Anbieter Wert auf Qualität, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Der Chilenplatz erwies sich als beliebter Treffpunkt, und die Anbieter zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf. So berichtete Donna Varró von "Budapest Langos Varro" von positiven Erfahrungen und guter Resonanz seitens der Kundschaft.

Und er fliegt wieder in der Flughafenstadt - der Japankäfer und sorgt für rote Köpfe, vor allem beim FC Kloten
Seit dem ersten Auftreten des invasiven Japankäfers (Popillia japonica) im Sommer 2023 in Kloten intensivieren die Behörden ihre Maßnahmen zur Eindämmung des Schädlings. Der Käfer, der über 400 Pflanzenarten befällt und erhebliche Schäden in Landwirtschaft und Gartenbau verursachen kann, stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Besonders leidet der FC Kloten, welcher seine Heimspiele erneut teilweise nicht austragen kann.
Bewässerungsverbot und Grüngut-Restriktionen: Mit Beginn der Flugzeit des Japankäfers im Juni 2024 verhängte die Stadt Kloten ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen, um die Eiablage der Weibchen in feuchten Böden zu verhindern. Zudem wurde der Transport von Grüngut aus Kloten und den umliegenden Gemeinden untersagt, um eine Verschleppung des Schädlings zu vermeiden.
Herausforderungen und Kritik: Die Umsetzung der Maßnahmen verlief nicht immer reibungslos. So kam es bei der Abdeckung von Fußballplätzen mit Plastikfolien zu Problemen, da diese nicht ausreichend gesichert waren und vom Wind verweht wurden. Dies führte zu Frustration bei betroffenen Vereinen und Anwohnern.

Gegen den Logistik-Hub von Cargo sous terrain regt sich in Opfikon und Kloten Widerstand
Das Schweizer Projekt "Cargo sous terrain" (CST) plant die Errichtung eines unterirdischen Logistik-Hubs im Raum Flughafen Opfikon. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, den Gütertransport effizienter zu gestalten und den oberirdischen Verkehr zu entlasten. Allerdings wird in den betroffenen Gemeinden mit einem Anstieg des Verkehrsaufkommens gerechnet, was zu Diskussionen über die Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur führt.
In den Gemeinden Opfikon und Kloten regt sich Widerstand gegen das milliardenschwere Projekt. Anwohner und lokale Politiker äußern Bedenken hinsichtlich der möglichen Belastungen durch Bauarbeiten und des erhöhten Verkehrsaufkommens.

Die Tour de Suisse 2024 brauste durchs Zürcher Unterland
Zielankunft in Regensdorf
Am 10. Juni 2024 endete die zweite Etappe der Tour de Suisse in Regensdorf. Die Strecke führte von Vaduz über knapp 177 Kilometer ins Zürcher Unterland. Das Zielgelände auf dem Wisacher verwandelte sich in ein Festareal mit vielfältigen Aktivitäten. Von Verpflegungsständen über Kletterwände und Hüpfburgen bis hin zu einer Autogrammstunde mit Stars des EHC Kloten wurde den zahlreichen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Siegerehrung fand unmittelbar nach der Zieleinfahrt statt und rundete den erfolgreichen Tag ab.
Etappenstart in Steinmaur
Am 11. Juni 2024 begann die dritte Etappe der Tour de Suisse in Steinmaur. Erstmals in der 91-jährigen Geschichte der Rundfahrt fungierte das Dorf als Etappenort. Besucher hatten die Gelegenheit, die Vorbereitungen der Profis aus nächster Nähe zu verfolgen. Nach dem Start passierte das Fahrerfeld nach einer Schleife erneut Steinmaur, bevor es weiter durch das Zürcher Unterland zog.

Massive Unwetter in der Schweiz, im Unterland führte der Dauerregen zu Hochwasser
Anfang Juni 2024 führten anhaltende Regenfälle im Zürcher Unterland zu Hochwasser an Töss, Thur und Rhein. Besonders betroffen war die Tössegg, wo die Töss in den Rhein mündet. Der Pegelstand der Töss stieg stark an, was zu Überschwemmungen in diesem Gebiet führte.
Die Tösseggbrücke, ein wichtiger Fuß- und Radweg, wurde durch das Hochwasser beschädigt. Tonnen von angeschwemmtem Schwemmholz stauten sich an den Brückenpfeilern, was zu sichtbaren Rissen und einer Krümmung der Brücke führte. Aus Sicherheitsgründen wurde die Brücke bis Mitte Juli gesperrt.
Die Schifffahrtsgesellschaft Züri-Rhy (SZR) musste den Betrieb aufgrund des Hochwassers einstellen, was zu finanziellen Verlusten von bis zu 40'000 Franken führte.