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Kanton Zürich
01.01.2025

Beschwerde gegen Rottweilerverbot eingereicht

Eine Statistik zeige, dass Vorfälle, bei denen Rottweiler involviert sind, einen verschwindend kleinen Teil ausmachten.
Eine Statistik zeige, dass Vorfälle, bei denen Rottweiler involviert sind, einen verschwindend kleinen Teil ausmachten. Bild: pixabay.com
Der Schweizer Rottweilerclub und der Zürcher Hundeverband wehren sich gegen ein Rasseverbot. Die beiden Verbände haben eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht eingereicht.

Kurz vor Weihnachten verabschiedete der Zürcher Regierungsrat ein in ausserordentlich
kurzer Zeit per Januar 2025 in Kraft tretendes Verbot der Hunderasse Rottweiler (wir berichteten).

Trotz der verkürzten Beschwerdefrist gelang
es dem Schweizerischen Rottweilerhunde-Club und dem Zürcher Hundeverband dank
eines Sonderefforts mehrerer Fachleute über die Festtage am 30. Dezember Beschwerde gegen die geänderte Bestimmung in der Hundeverordnung beim Verwaltungsgericht einzureichen.

«Wertvolle Diensthunde»

Auch die beschwerdeführenden Verbände erachten die Vorfälle, an denen Rottweiler
beteiligt waren, als tragisch – so wie jeden solchen Vorfall mit einem Hund. «Im Kanton
Zürich leben derzeit rund 350 Rottweilerhunde, etliche davon sind der Polizei und anderen Organisationen eine unverzichtbare Stütze als Diensthunde», schreiben der Schweizer Rottweilerclub und der Zürcher Hundeverband in ihrer gemeinsamen Medienmitteilung.

Die Statistik zeige aber, dass Vorfälle, bei denen Rottweiler involviert sind, einen
verschwindend kleinen Teil ausmache. «Die Hunderasse Rottweiler aufgrund der zwei
durch den Regierungsrat erwähnten Vorfälle kurzerhand zu verbieten, ist willkürlich und
weder zielführend noch verhältnismässig.»

Ausbildung und Prävention

Die beschwerdeführenden Verbände seien mit unterschiedlichen Massnahmen seit
langer Zeit daran, Vorfälle mit Hunden zu vermeiden und das gute Zusammenleben zu
fördern.

Der Rottweilerclub beispielsweise verfüge über ein strenges Zuchtreglement
und über einen anerkannten Wesenstest. Er bietet Hunde-Erziehungskurse an und ist
mit der Vorbereitung und Durchführung von Halterprüfungen im Auftrag des Kantons
Aargau betraut.

Der Zürcher Hundeverband, welcher ein Zusammenschluss von Hundeschulen und
Vereinen im Kanton Zürich ist, führe ebenfalls Erziehungs- und Sportkurse durch, wo
etliche Rottweiler sozialisiert und trainiert würden.

Mit dem Kanton Zürich hat der
Zürcher Hundeverband zudem eine Leistungsvereinbarung für den Besuch von speziell ausgebildeten Hundeteams in Kindergarten- und Schulklassen. Dort führen die Teams ein stufengerechtes Verhaltenstraining mit dem Namen «Prevent a Bite» (übersetzt etwa: Schütze dich vor einem Biss) durch, das den Kindern den korrekten Umgang mit Vierbeinern vermittelt.

Online-Petition hat schon 12‘000 Unterschriften

Gegen das Verbot ist von einem Hundezentrum eine Online-Petition gestartet worden, die bereits über 12‘000 Unterschriften zählt.

Zürioberland24/bt