Eine neue Studie des Zürcher Amts für Wirtschaft zeigt, dass die demografische Entwicklung den Arbeitsmarkt stark unter Druck setzt. Die Bevölkerung wird älter, während die Zahl der Erwerbstätigen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sinkt. Selbst hohe Zuwanderung kann diesen Effekt langfristig nicht vollständig kompensieren.
Arbeitsmarktschere öffnet sich weiter
Im Kanton Zürich verlassen seit einigen Jahren mehr Menschen altersbedingt den Arbeitsmarkt, als junge Arbeitskräfte nachrücken. Die sogenannte Arbeitsmarktschere wird 2029 ihren Höhepunkt erreichen, wenn es 16 % mehr 65-Jährige als 20-Jährige geben wird. In den 2040er-Jahren dürfte sich die Situation durch die stark gesunkene Geburtenrate nochmals verschärfen.
Kanton Zürich besser positioniert als die Schweiz
Zürich steht dank seiner Attraktivität als Arbeits- und Ausbildungsstandort etwas besser da als die Gesamtschweiz. Dennoch wird der Anteil der Erwerbsfähigen (20–64 Jahre) bis 2050 von 63 % auf 59 % sinken – schweizweit sogar auf 55 %.
Zuwanderung als begrenzte Lösung
Die Studie zeigt, dass Zuwanderung den Effekt der Alterung abschwächen, aber nicht aufhalten kann. Um das Verhältnis von Erwerbstätigen zur Gesamtbevölkerung stabil zu halten, wäre eine doppelt so hohe Zuwanderung wie in den letzten zehn Jahren nötig – eine unrealistische Annahme angesichts schrumpfender Arbeitskräftepotenziale in Nachbarländern.
Mögliche Gegenmassnahmen
Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh betont die Notwendigkeit, das inländische Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen, die Produktivität zu steigern und das Rentenalter zu erhöhen, um den demografischen Wandel abzufedern. Andernfalls drohen zunehmender Arbeitskräftemangel und eine schwächere Wirtschaftsdynamik.