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Kanton Zürich
19.01.2025

Bundesrat: Kutter überlegt

Hat durchaus intakte Chancen: Philipp Kutter gilt als versierter Politiker mit Exekutiverfahrung.
Hat durchaus intakte Chancen: Philipp Kutter gilt als versierter Politiker mit Exekutiverfahrung. Bild: Lorenz von Meiss
Nach dem Verzicht von Gerhard Pfister werden die Karten im Rennen um die Nachfolge von Viola Amherd im Bundesrat neu gemischt: Nun wird der Zürcher Philipp Kutter zum Thema.

Mitte-Präsident Pfister sowie der Fraktionschef, Philipp Matthias Bregy, haben in Interviews ihren Verzicht auf eine Bundesratskandidatur verkündet. Wer ihn näher kenne wisse, dass er kein glücklicher Bundesrat wäre, sagte Pfister im Gespräch mit der «SonntagsZeitung». Als Bundesrat würde dem Zuger die Freiheit zum Diskurs und zur Debatte fehlen.

Bregy verzichtet wegen der Familie, wie er der «NZZ am Sonntag» sagt. Doch bekundete der Walliser Interesse am Parteipräsidium. Pfister wird dieses im Sommer abgeben.

Der erste Bundesrat im Rollstuhl?

Damit kommt ein neuer Name ins Spiel – derjenige des Zürcher Mitte-Nationalrats Philipp Kutter. Zurzeit prüft der frühere Stadtpräsident von Wädenswil, ob er trotz Tetraplegie als Nachfolger von Amherd kandidieren kann, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. «Ich überlege mir grundsätzlich, für das Amt als Bundesrat zu kandidieren», sagte Kutter.

Zeichen für Inklusion

Für ihn wäre ein Bundesrat im Rollstuhl ein starkes Zeichen für die Inklusion. Seine Chancen stehen laut der Zeitung gut, weil die Behinderten-Lobby in der Mitte stark ist.

Kutter ist seit seinem Skiunfall im Februar 2023 Tetraplegiker – vom Hals an abwärts gelähmt. Er wäre der erste Bundesrat im Rollstuhl.

Im Parlament gibt es insgesamt über ein Dutzend Vertreter der Behinderten-Lobby. Jene Stimmen, die auf einer Frau als Bundesrätin beharren würden, hätten einen schweren Stand, schreibt die «SonntagsZeitung».

Zürcher Bonus?

Auch der «Zürich-Faktor» könnte Kutter in die Karten spielen. Seit dem Rücktritt von Ueli Maurer 2022 ist der bevölkerungsstärkste Kanton des Landes nicht mehr in der Regierung vertreten.

Thomas Renggli