Der kantonale Gestaltungsplan für das Kiesabbaugebiet Hasli in Weiach ist offiziell in Kraft getreten. Gegen die Planung, die eine Umweltverträglichkeitsprüfung und Rodungsmassnahmen umfasst, gab es keine Einsprachen. Damit erhält die Weiacher Kies AG grünes Licht für den weiteren Abbau, der seit den 1960er-Jahren eine zentrale Rolle für die Bauwirtschaft im Zürcher Unterland spielt.
Weiach: Kiesabbaugebiet Hasli keine Einsprachen gegen Gestaltungsplan


Der Plan enthält Massnahmen zur Minimierung der Umweltbelastungen, wie Renaturierungsprojekte und Schutz der Biodiversität. Dennoch bleibt das Projekt umstritten: Anwohner beklagen Lärm, Verkehr und den Verlust von Naturflächen durch die geplante Rodung von 400 Quadratmeter Wald. Befürworter heben die wirtschaftliche Bedeutung des Gebiets hervor, das eine langfristige Versorgung mit Baustoffen sicherstellt.
Mit der Umsetzung des Gestaltungsplans will der Kanton wirtschaftliche und ökologische Interessen in Einklang bringen. Ob die geplanten Massnahmen Akzeptanz in der Bevölkerung finden, bleibt abzuwarten.

ZU24.ch konnte mit dem zuständigen Projekleiter der ARGE "Hasli", Adrian Martin über den zukünftigen Kiesabbau in Weiach sprechen:
ZU24.ch: Die Arge Hasli muss jubilieren, es gab keine Einsprachen gegenüber dem Kantonalen Gestaltungsplan mit Umweltverträglchekitsprüfung und Rodung „Kiesabbaugebeit Hasli“?
Adrian Martin: Selbstverständlich sind wir froh, dass ein weiterer Meilenstein erreicht wurde.
ZU24.ch: Es war ein langer Weg bis zur definitiven Bewilligung. Was waren die grössten Probleme und Stolpersteine?
Adrian Martin: Ein kantonales Gestaltungsplanverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung ist sehr aufwendig und benötigt Zeit. Die erste Vorprüfung wurde im Jahr 2020 eingereicht, in den letzten Jahren gab es diverse Veränderungen von Vorschriften und Richtlinien.
ZU24.ch: Wo hat man Konzessionen gegenüber den Einsprachen gemacht - vor allem auch in Bezug zum Umweltschutz?
Adrian Martin: Der Umweltschutz war nie Gegenstand einer Einsprache. Vereinzelte Anpassungen der Terraingestaltung und Abstände zu bestehenden Werkleitungen
ZU24.ch: Wann beginnt nun der Abbau von Kies in Hasli?
Adrian Martin: Das Baugesuch für die Erschliessungsstrasse wurde schon im November 2023 eingereicht. Nachdem der Gestaltungsplan Kiesabbau Hasli Weiach nun rechtskräftig ist, erwarten wir in Kürze die Baubewilligung für die Linksabbiegespur und die Zufahrtsstrasse. Für den Kiesabbau haben wir ein Baugesuch eingereicht, das am 20.01.2025 publiziert wurde.
ZU24.ch: Was ist die geplante Betriebsdauer der Kiesgrube?
Adrian Martin: Die Betriebsdauer hängt sehr stark von den zukünftigen Bauaktivitäten ab. Eine Betriebsdauer von 10 bis 15 Jahre ist realistisch.
ZU24.ch: Wie viel Kies wird pro Jahr dort in Zukunft gefördert?
Adrian Martin: Das ist unterschiedlich und hängt auch von der Nachfrage ab
ZU24.ch: Welche Entschädigungen spült der Kiesabbau von Seiten Ihrer Arge in Zukunft in etwa in die Gemeindekasse?`
Adrian Martin: Die Gemeinde Weiach besitzt ein Grundstück im Abbaugebiet Hasli und wird für dieses direkt entschädigt. Weiter wird die Gemeinde einige an Einnahmen durch die anfallenden Steuern einnehmen.