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Schweiz
09.02.2025
09.02.2025 12:11 Uhr

Ausstellung: Panzersperren als kulturelles Relikt 

Panzersperren sind zahlreich in der Schweizer Landschaft zu finden.
Panzersperren sind zahlreich in der Schweizer Landschaft zu finden. Bild: Florian Wegelin, Videostill «Sperrige Relikte», CC BY-NC-SA 4.0
Die Ausstellung «Vergangenheit im Vorgarten» eröffnet am 28. Februar 2025 im Forum Schlossplatz in Aarau. Ursprünglich zur Landesverteidigung errichtet, prägen Panzerhindernisse bis heute die Schweizer Landschaft.

Aufgrund ihrer der Schokolade nicht unähnlichen Form werden sie umgangssprachlich «Toblerone» genannt: Panzersperren sind zahlreich in der Schweizer Landschaft zu finden. Unter der offiziellen Bezeichnung «Geländepanzerhindernisse» wurden diese Sperrriegel hauptsächlich während des Zweiten Weltkrieges als Verteidigungsanlagen gegen einen möglichen Angriff aus Deutschland errichtet. Wie die ZHDK in ihrer Mitteilung schreibt, haben sie seit den 1990er Jahren militärisch gesehen allerdings keine Bedeutung mehr und werden grösstenteils zivil genutzt.  

Panzersperren als ökologische Verbindungskorridore

Etwa, wenn einzelne Höcker Teil von Privatgärten werden, Panzersperren als ökologische Verbindungskorridore für vom Aussterben bedrohte Amphibien gelten, «Toblerone» aus Beton zu Kinderspielplätzen mutieren oder von Künstler:innen als Land Art in Szene gesetzt werden. Die Panzersperren werden als kulturelles Erbe die Geschichte überdauern. Wie etwa der «Sentiers des Toblerones», ein 17 Kilometer langer Lehrpfad vom Jurafuss bis zum Genfersee.  

Ausstellung in Aarau  

Wie sich der Bedeutungswandel der Objekte seit der militärischen Obsoleszenz vollzogen hat und weiter vollzieht, untersucht das ethnografisch-künstlerische und vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Forschungsprojekt «Materialisierte Erinnerungen (in) der Landschaft» (2019–2023) der Zürcher Hochschule der Künste (Forschungsschwerpunkt Kulturanalyse in den Künsten, ZHdK).

Die Forschungsergebnisse sind nun im Rahmen einer Ausstellung im Forum Schlossplatz in Aarau zu sehen. Mit einem Blick in die Vergangenheit und angereichert mit künstlerischen Positionen soll über die gegenwärtige und zukünftige Bedeutung dieser Relikte nachgedacht und diskutiert werden. Zur Ausstellung findet ein vielseitiges Rahmenprogramm statt.

Die Ausstellung ist in verschiedene Kapitel gegliedert, in denen das Objekt aus historischer, aber auch künstlerischer Perspektive behandelt wird. Zudem leiten multiperspektivische Hörstationen die Besucherinnen und Besucher durch die Räume. Diese bringen unterschiedliche Stimmen aus der Bevölkerung miteinander ins Gespräch. 

Ausstellung  «Vergangenheit im Vorgarten»

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4, 5000 Aarau  

Samstag, 1. März, bis Sonntag, 18. Mai 2025  
Vernissage: 28. Februar 2025, 18.30 Uhr  

Rahmenprogramm

Zürioberland24/gg