Die geplante Deponie Bleiki in Rafz erhitzt die Gemüter. Während die einen sie als notwendige Lösung für die Entsorgung von Aushubmaterial sehen, warnen andere vor Umweltgefahren, Verkehrsproblemen und sinkenden Immobilienwerten. Am 17. Februar 2025 lädt die Gemeinde zur öffentlichen Diskussionsveranstaltung ins Zentrum Tannewäg. Dort sollen alle Seiten zu Wort kommen.
Ein Projekt – viele offene Fragen
Bereits im November 2024 stellte die Gemeinde das Projekt vor. Jetzt folgt die nächste Runde. Eine zentrale Frage bleibt: Ist die Deponie ein Gewinn für Rafz oder eine Gefahr für Natur und Anwohner? Die Lager sind gespalten.
Die Befürworter, darunter der Gemeinderat und die Eberhard Bau AG, betonen die Notwendigkeit der Deponie. Es gehe um eine sichere und kontrollierte Entsorgung von sauberem Aushubmaterial. Zudem könne Rafz finanziell profitieren.
Die Gegner warnen vor erheblichen Nachteilen: Mehr Lastwagenverkehr, Umweltbelastungen und ein massiver Eingriff in die Landschaft. Besonders heftig wird die geplante Abholzung von einem grossen Stück Wald kritisiert.
Die politischen Positionen im Überblick
Die SVP Rafz zeigt sich im Mitteilungsblatt "Rafzer Weibel" skeptisch gegenüber dem Kurs des Gemeinderats. Sie wirft ihm eine plötzliche Kehrtwende vor und vermutet finanzielle Interessen hinter der Zustimmung zur Deponie. Zudem kritisiert sie die fehlende Meinungsfreiheit im Rafzer Weibel, da Leserbriefe zum Thema nicht veröffentlicht wurden.
Die FDP Rafz sieht in ihrem "Weibel-Beitrag" noch zu viele offene Fragen. Wie wird der Schwerverkehr gelenkt? Ist das Grundwasser ausreichend geschützt? Gibt es eine langfristige Strategie für das Gelände? Die FDP fordert, dass die Gemeinde alle Fakten auf den Tisch legt, bevor über das Projekt entschieden wird.
Die SP Rafz setzt auf eine sachliche Diskussion und betont, dass ein fairer Umgang mit allen Beteiligten wichtig sei. Sie sieht die Diskussionsveranstaltung als wertvolle Möglichkeit, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Das Rafzer Bürgerkomitee lehnt das Projekt in einem flammenden Text im Mitteilungsblatt entschieden ab. Es warnt vor Gesundheitsrisiken, gestiegener Verkehrsbelastung und einem Verlust an Lebensqualität. Zudem glaubt es, dass die versprochenen finanziellen Vorteile für die Gemeinde eine Illusion sind. Sein Ziel: Die Deponie an der Gemeindeversammlung am 16. Juni 2025 verhindern.