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12.02.2025
12.02.2025 17:04 Uhr

Neeracher Rockröhre erobert die Bühnen der Welt

Bild: zVg
Von der Center Stage beim Burning Man bis zum legendären Viper Room in Hollywood: Blazy Flash mischt die internationale Rockszene auf.

Die Neeracherin mit norwegischen und deutschen Wurzeln, stand drei Jahre in Folge auf der Center Stage beim Burning Man Festival in den USA und hat im legendären Viper Room in West Hollywood performt.

Blazy Flash hat in den letzten Jahren festgestellt, dass Metal- und Rockmusiker:innen im Ausland eine viel grössere Rolle in der Musiklandschaft spielen als in der Schweiz. Das möchte sie mit ihrer Band ändern und sich auch hierzulande in der Schweizer Musikszene etablieren. Am 20. Februar erscheint ihr neues Album.

 

Blazy Flash Bild: zVg

zu24: Blazy Flash, Sie sind die Leadsängerin von Beyond Frequencies und verfolgen mit Ihrer Band eine einzigartige musikalische Vision. Was genau macht Ihren Stil so besonders?

Blazy Flash: Es ist diese besondere Mischung aus melodischem Pop-Appeal und kraftvollen Rock-Klängen, die in der Magengrube beben, die unseren Stil einzigartig machen. Bei uns verschmelzen verschiedene musikalische Welten zu einem stürmischen Sound-Feuerwerk, das sowohl emotional als auch energetisch aufgeladen ist. Das macht unsere Musik für uns und unsere Fans so besonders.

zu24: Sie haben bereits in verschiedenen Ländern getourt, standen dreimal auf der Center Stage beim Burning Man Festival und haben im legendären Viper Room in Hollywood gespielt. Wie haben diese Erfahrungen Ihre musikalische Entwicklung beeinflusst?

Blazy Flash: Mit jedem einzelnen Konzert und jeder Performance wird man etwas routinierter, etwas besser, etwas souveräner, etwas charismatischer, was meine Liveauftritte in der Gesamtheit festigt. So konnte ich auch auf der letzten Europatour mit Beyond Frequencies, die uns durch acht Länder geführt hat, nicht nur auf der Bühne aus dem Vollen schöpfen. Auch beim Songwriting haben die vielen Live-Auftritte einen starken Einfluss. Es gibt Songs, die funktionieren live hervorragend, auf der Produktion jedoch weniger – und umgekehrt. Inzwischen habe ich dafür ein sehr gutes Gespür entwickelt.

zu24: In der Schweiz kämpfen Metal- und Rockmusiker:innen oft um Anerkennung. Sie möchten das ändern. Was sind die grössten Herausforderungen für Rock- und Metalbands hierzulande?

Blazy Flash: Ich glaube nicht, dass Metal- und Rockmusiker:innen mehr um Anerkennung kämpfen müssen als Künstler anderer Musikrichtungen. Es ist für alle tough, sich eine Fanbase aufzubauen. Die ist gerade in der Metal- und Rockszene dafür unfassbar treu.

Wo hingegen ein Umdenken längst überfällig ist, ist beim merkwürdigen Nischendenken. Das Genre ist Mainstream und verkauft Stadien schneller aus als so mancher Pop-Act – wird aber behandelt, als wäre Rock etwas, das nur eine Minderheit anspricht. Während in Deutschland in jeder Castingshow und jedem Musikformat wie "Sing meinen Song" oder "The Masked Singer" immer mit einer Selbstverständlichkeit auch Vertreter des Rockgenres dabei sind, werden die hierzulande oft ausgeklammert. Mir ein Rätsel, weshalb. Denn verkaufen lässt sich eine Rockröhre immer.

zu24: Ihr neues Album „Everything I Am“ erscheint am 20. Februar 2025. Was können Ihre Fans erwarten, und wie unterscheidet es sich von Ihren bisherigen Veröffentlichungen?

Blazy Flash: Die Fans dürfen Sound in typischer Beyond-Frequencies-Manier erwarten, indem verschiedene Klangwelten in einem einzigartigen Mix aufeinandertreffen. Die Songs schlagen diesmal einen kantigeren Ton an als auf den beiden Vorgängeralben, ohne dabei das Händchen für eingängige Melodien zu verlieren.

Besonders ist, dass in dem Album eine deutliche Metamorphose hörbar ist – alles hat mehr Charakter, von den Lyrics, dem Sound, den Riffs, der Stimme, alles trägt noch etwas deutlicher die Handschrift von Beyond Frequencies.

zu24: Ihre Musik wird oft als eine Brücke zwischen Metal, Rock und Pop beschrieben. Wie gelingt es Ihnen, diese verschiedenen Genres in einem harmonischen Sound zu vereinen?

Blazy Flash: Die Welten liegen gar nicht so weit auseinander, wie man glaubt. Am Ende kochen nämlich alle mit Wasser. Ich gehöre wie viele Menschen zu jenen, die so ziemlich alle Musikrichtungen hören, weshalb ich die Gemeinsamkeiten sehr schnell erkenne. Und so habe ich mich auch beim Songwriting zu einem Rosinenpicker entwickelt. Entsprechend entsteht der harmonische Sound von selbst, ohne dass ich da speziell drauf achten muss.

zu24: Sie haben mit Beyond Frequencies bereits zwei Studioalben veröffentlicht und über 2,5 Millionen Aufrufe auf Ihre Musikvideos gesammelt. Was war für Sie der bisherige Höhepunkt Ihrer Karriere?

Blazy Flash: Die Europatour 2023 – live zu spielen bedeutet für mich alles. Unsere Songs haben live einen so kraftvollen Charakter, den man auf einer Produktion nicht einfangen kann, weil Musik immer nur dank und mit dem Publikum so richtig zum Leben erweckt wird. Und ein weiteres Highlight steht erst noch an: Wir werden am Femmetal in Holland spielen.

zu24: Nach Ihrem Rückzug aus der Musikszene 2013 haben Sie 2020 mit Beyond Frequencies Ihr Comeback gefeiert. Was hat Sie dazu bewegt, zurückzukehren?

Blazy Flash: Musikalischer Rückzug ist nett ausgedrückt. Geradeaus: Ich habe die Musik auf Nimmerwiedersehen an den Nagel gehängt – dachte ich zumindest. Ich habe aber bald gemerkt, dass ich ohne Musik keine Bestimmung habe. Es ist das, was ich am besten kann und mich ausmacht. Als ich den Entscheid zum Comeback traf, war das Ziel auch viel klarer als zuvor. Entsprechend ist der Fokus heute ein ganz anderer, was mir unglaublich Spass macht. Ich bin keine Person für Versuche, ich bin entweder ganz bei der Sache oder gar nicht.

zu24: Was sind Ihre nächsten grossen Ziele mit Beyond Frequencies? Gibt es Tourpläne oder besondere Projekte, auf die sich Ihre Fans freuen können?

Blazy Flash: Vieles. Das grösste Ziel ist, uns langfristig als Touring-Act zu etablieren. Für diesen Sommer stehen einige Live-Termine an, ein Blick auf unsere Tourseite lohnt sich. Und auch eine erneute Europatour ist in Planung. Im Herbst geht es dann wieder ins Studio, wir arbeiten bereits am vierten Album. Und so viel darf schon verraten sein: Da wird es ein bis zwei überraschende Kollaborationen mit anderen Künstlern drauf haben.

Das neue Album von Beyond Frequencies gibt es ab dem 20. Februar HIER. 

 

mj