In den vergangenen Jahren waren die Temporären vielerorts eine willkommene Unterstützung, weil sie die Lücken in den Dienstplänen füllten.
Nun wollen die Spitäler auf diese Pflegefachkräfte verzichten. Ab Sommer 2025 würden keine Temporäre mehr angestellt, schreibt der VZK in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Zusammenhalt beeinträchtigt
Der Verband listet mehrere Gründe dafür auf. So werde durch Temporäre die Teamdynamik beeinträchtigt. Die Festangestellten hätten zudem mehr Aufwand, weil die Temporären die Betriebsabläufe nicht kennen würden. Dazu kommt, dass die Temporären teurer sind.
Häufige Wechsel in den Teams
Der Einsatz von temporärem Personal erschwert auch die Umsetzung der Pflegeinitiative. Diese will unter anderem die Arbeitszufriedenheit des Spitalpersonals verbessern - die häufigen Wechsel in den Teams sind dabei nicht förderlich.
Natalie Rickli: «Schädlicher Trend»
Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) begrüsst den Entscheid des VZK. Temporäre Fachkräfte könnten die Spitäler zwar in spezifischen Situationen unterstützen. «In letzter Zeit hat sich die Temporärarbeit aber zu einem Trend entwickelt, der den Spitälern zunehmend schadet», wird Rickli zitiert.
Affront gegenüber Fachkräften
Weniger begeistert sind jene Firmen, die temporäre Pflegekräfte vermitteln. Eine der bekanntesten von ihnen ist die Careanesth AG, die seit 25 Jahren in diesem Geschäft tätig ist. «Die Behauptung, temporäre Mitarbeitende würden schlechter arbeiten als interne Mitarbeitende, ist ein Affront gegenüber den hochqualifizierten Fachkräften», schreibt die Firma in einer Stellungnahme.
Drohen Personalengpässe?
Ähnlich sieht es der Branchenverband Swissstaffing. Er hält den Entscheid für verfehlt: «Auf Temporärarbeit zu verzichten, würde den Fachkräftemangel weiter verschärfen und insbesondere im Fall situativer Personalengpässe auch das Wohl der Patientinnen und Patienten gefährden.»