Der Gemeinderat von Niederhasli fordert erneut die Streichung des Deponiestandorts Feldmoos aus dem kantonalen Richtplan. Die Gemeinde setzt sich vehement für den Erhalt der schützenswerten Geländekammer als Landwirtschafts- und Erholungsgebiet ein.
Im Rahmen der laufenden Anhörung zur Teilrevision des kantonalen Richtplans 2024 hat der Zürcher Baudirektor im vergangenen November die öffentliche Auflage eröffnet. Der Gemeinderat nutzt diese Gelegenheit, um innerhalb der gesetzten Frist eine kritische Stellungnahme abzugeben. Besonders umstritten ist der Deponiestandort Feldmoos, der im Richtplan unter einer neuen Nummer geführt wird und im Kapitel „Abfall“ aufgeführt ist. Trotz des starken Widerstands hält der Kanton weiterhin an diesem Standort mit einer Fläche von 33 Hektaren und einem Deponievolumen von 4'000'000 m³ fest.
Bedeutung des Feldmoos-Gebiets
Die geplante Deponie würde eine der letzten zusammenhängenden Landwirtschaftsflächen im Zürcher Unterland zerstören. Das Feldmoos-Gebiet ist nicht nur für die landwirtschaftliche Nutzung von Bedeutung, sondern auch als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung von Niederhasli und den umliegenden Gemeinden. Zudem stellt das Gebiet einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen dar und ist als Vernetzungskorridor in der regionalen Raumplanung festgehalten.
Unfaire Lastenverteilung im Kanton Zürich
Der Gemeinderat von Niederhasli lehnt es zudem ab, der bereits durch den Flughafenlärm belasteten Bevölkerung weitere überkommunale Lasten aufzubürden. Trotz eines neuen Kreismodells, das eine gleichmässigere Verteilung von Deponiestandorten innerhalb des Kantons sicherstellen soll, erkennt die Gemeinde eine überproportionale Konzentration im Zürcher Unterland. Dadurch entsteht eine unverhältnismässige Überkapazität, die Niederhasli und die angrenzenden Gemeinden unverhältnismässig stark belastet.
Weitverbreitete Ablehnung im Unterland betreffend der geplanten Deponiestandorten
Im Zürcher Unterland formiert sich in mehreren Gemeinden Widerstand gegen die geplanten Deponiestandorte im Rahmen der Teilrevision des kantonalen Richtplans.
Neben Niederhasli äussern auch andere Gemeinden im Zürcher Unterland ihren Unmut über die geplanten Deponien. In Dielsdorf beispielsweise wird die zusätzliche Umweltbelastung durch erhöhtes Verkehrsaufkommen und Lärm kritisiert. Der Gemeinderat von Regensdorf bemängelt die ungleiche Verteilung der Deponiestandorte im Kanton, die zu einer überproportionalen Belastung des Zürcher Unterlands führt. Auch in Bülach und Rümlang gibt es Bedenken hinsichtlich der regionalen Ballung von Deponien und der damit verbundenen Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung.
Rafzer Gemeinderat für eine Deponie Bleiki - Widerstand regt sich in der Bevölkerung
Eine Ausnahme bildet die Gemeinde Rafz, die den Plänen mindestens seitens Gemeinderat für einen Deponiestandort positiver gegenübersteht. Während sich andere Gemeinden lautstark gegen die Deponiepläne wehren, zeigt der Gemeidnerat Rafz weniger Widerstand und scheint die Pläne zu akzeptieren. Da das Land, wo die geplante Deponie zu stehen käme hauptsächlich der Gemeinde Rafz gehört, wird der Souverän - sprich das Volk - das letzte Wort haben.
Der Kanton Zürich plant insgesamt 23 neue Deponiestandorte, um die Entsorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten. Diese Standorte sollen räumlich über den Kanton verteilt werden, um die Transportwege möglichst kurz zu halten.