Die schlechte Nachricht hatte die Grasshoppers schon am Samstagabend erreicht. Durch den Auswärtssieg bei Servette verbesserte Yverdon seine Situation markant und setzte sich fünf Längen von den Grasshoppers ab.
Damit war der Anspruch an den Rekordmeister vor dem Duell gegen den FC Sion gegeben: drei Punkte mussten her.
GC trifft zweimal Alluminium
Und die Grasshoppers besassen von weg die besseren Chancen. Doch das Pech klebte ihnen an den Füssen. Zweimal prallte der Ball von der Walliser Torumrandung zurück – zuerst nach einem Freistoss Kittels, dann nach einem wuchtigen Abschluss von Irankunda.
Die Walliser hatten zwar die grösseren Spielanteile, doch Gefahr ging eigentlich nur von einem Mann aus: Benjamin Kolloli. Immer wieder suchte der frühere FCZ-Spieler das Glück aus der Distanz. Und er fand es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bei einem Freistoss. Gefühlvoll zirkelte er den Ball in die linke untere Torecke: 1:0 für die Gäste. GC musste sich über die mangelhafte Chancenauswertung ärgern.
Rote Karte statt Penalty
Die Dramatik in der zweiten Halbzeit kumulierte in der 71. Minute. Nach einem Handspiel des Sitteners Lavanchy zeigte Schiedsrichter Tschudi auf den Penaltypunkt. Der VAR checkte die Szene und zitierte den Referee zum Bildschirm. Dort glaubte Tschudi zu erkennen: Die Berührung war ausserhalb des Strafraums, was die Bilder für den TV-Zuschauer aber nicht zu 100 Prozent beweisen konnten. Dennoch nahm Tschudi den Penalty zurück – und zeigte stattdessen Lavanchy die Rote Karte.
Muci erlöst GC
Ab diesem Moment spielten nur noch die Grasshoppers. Praktisch im Minutentakt kamen sie zu Abschlussgelegenheiten – und mit dem letzten Kick auch zum Ausgleich. Schmitz lief zur Grundlinie und spielte blind zurück auf Muci. Dieser beförderte den Ball zum 1:1 ins Netz. Hochverdient, aber irgendwie doch zu wenig.
Die Grasshoppers liegen nun vier Punkte hinter dem rettenden zehnten Platz – und befinden sich mitten im Abstiegskampf.