Der Kanton Zürich will die Ortsdurchfahrt von Eglisau auf Vordermann bringen – doch der Gemeinderat ist alles andere als zufrieden. Trotz einiger Verbesserungen gegenüber dem Vorprojekt legt die Gemeinde offiziell Einspruch ein. Die Kritikpunkte sind deutlich: Tempo 30 endet mitten in der Ortschaft, die Fahrbahn bleibt zu schmal und der Verkehrsfluss könnte ins Stocken geraten.
Projekt seit Februar öffentlich – Sanierung soll Sicherheit erhöhen
Seit dem 14. Februar liegt das kantonale Projekt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt Eglisau öffentlich auf. Ziel ist es, die Strecke vom Bildhof im Süden bis zum Kreisel Eglisau Nord zu modernisieren und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Weil innerorts die Lärmgrenzwerte überschritten werden, sind ein lärmarmer Belag und eine Temporeduktion vorgesehen. Zudem sollen Lichtsignalanlagen an den Ortseingängen den Verkehrsfluss regeln. Ausserorts ist ein Ausbau der Kreuzung bei der Tössriederenstrasse geplant – inklusive lokaler Temporeduktion.
Erste Fortschritte – aber noch nicht genug
Der Gemeinderat konnte im Rahmen der Projektbegleitung seit dem Vorprojekt im Frühjahr 2023 bereits einige Forderungen durchsetzen. So wurde der geplante Rad- und Gehweg ausserorts zwischen der Tössriederenstrasse und dem Ortseingang Süd gestrichen – ein Anliegen, das auch von vielen Einwohnerinnen und Einwohnern unterstützt wurde. Auch die geplante Bauzeit wurde von drei auf zwei Jahre verkürzt – ein Pluspunkt, den der Gemeinderat ausdrücklich begrüsst.
Kritik am Temporegime und der Verkehrsführung
Doch trotz dieser Fortschritte bleiben für den Gemeinderat gravierende Mängel bestehen. Besonders das Temporegime sorgt für Unmut: Der geplante Tempo-30-Abschnitt endet mitten in der Ortschaft – das bedeutet unnötiges Abbremsen und Beschleunigen mitten im Verkehr. Auch die mehrfachen Tempowechsel ausserorts bei der Tössriederenstrasse sieht die Gemeinde kritisch.
„Das führt zu Chaos auf der Strasse und gefährdet die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer“, so die deutliche Kritik aus dem Gemeinderat.
Ein weiteres Problem ist die enge Fahrbahnbreite, die das Kreuzen von Lastwagen erschwert. Zweifel gibt es zudem an der Wirksamkeit der neuen Lichtsignalanlagen: Durch die geplante Paketbildung der Fahrzeuge könnte der Verkehrsfluss eher behindert als verbessert werden. Der Gemeinderat fordert deshalb eine Simulation, die den Effekt der Ampeln belegt.
Einspruch soll Nachdruck verleihen
Mit der Einsprache will der Gemeinderat erreichen, dass der Kanton Zürich die Mängel im Projekt behebt. Die Hoffnung ist gross, dass der Kanton die Kritik ernst nimmt und die nötigen Anpassungen vornimmt. „Wir sind zuversichtlich, dass mit einer wohlwollenden Behandlung durch den Kanton eine Lösung gefunden werden kann“, heisst es aus dem Gemeinderat.