Im Glasi-Quartier im Norden von Bülach dürfen täglich höchstens 2050 Autofahrten stattfinden. Das schreibt das Mobilitätskonzept vor, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Doch die Kontrolle dieser Vorgabe? Fehlanzeige. Wie der Zürcher Unterländer schreibt, wurde das Monitoring bisher nicht durchgeführt – obwohl es längst hätte passieren müssen.
Eigentlich sollte die erste Überprüfung der Fahrtenzahlen bereits Ende 2023 erfolgen, ein Jahr nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts. Doch laut Stadtverwaltung wurde das nie umgesetzt. Die Stadt scheint den Prozess nicht mehr im Griff zu haben. Bereits im benachbarten Guss-Areal gab es ähnliche Probleme mit der Kontrolle der Verkehrszahlen – wenig transparent und voller Widersprüche.
Jetzt wird die Kontrolle offenbar erst nach Abschluss der gesamten Überbauung erwartet – frühestens Ende 2025. Die Stadt beruft sich dabei auf die Baubewilligung von 2018. Die Grundeigentümer sehen das jedoch anders: Laut ihnen müsste die erste Überprüfung drei Jahre nach Fertigstellung der Überbauung erfolgen – das wäre also längst fällig.
Das Durcheinander ist perfekt: Die Stadtverwaltung kennt die Details der Baubewilligung offenbar nicht genau, die Grundeigentümer berufen sich auf ein veraltetes Mobilitätskonzept, und die Methode der Zählung bleibt unklar. Besonders brisant: Elektroautos werden nicht mitgezählt – obwohl sie die Strassen genauso belasten wie Benziner.