Verpackungen, Folien, Flaschen – Kunststoffe sind in jedem Haushalt allgegenwärtig. Doch statt sie achtlos wegzuwerfen, hat die Gemeinde Dielsdorf gezeigt, wie Recycling wirklich funktioniert: Mit dem Sammelsystem Bring Plastic Back wurden im Jahr 2024 ganze 8141 Kilogramm Haushaltskunststoff gesammelt und wiederverwertet.
Ein voller Erfolg – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das Gemeindeleben. Hinter dem System steht die Bruno Röllin AG aus Regensdorf, die gemeinsam mit mehreren Gemeinden in der Region die kostenpflichtigen Sammelsäcke von sammelsack.ch vertreibt. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, den Hauskehricht zu verringern und CO2 einzusparen.
Insgesamt kamen über das System im Jahr 2024 stolze 115’480 Kilogramm Haushaltskunststoffe zusammen. Allein Dielsdorf trug mit seinen über 8 Tonnen einen beachtlichen Anteil bei – ein Zeichen dafür, dass sich auch die Sammlung kleiner Mengen aus Privathaushalten lohnt.
Doch was passiert mit dem gesammelten Plastik? Das Bring-Plastic-Back-System ist zertifiziert durch den Verband Schweizer Plastic Recycler. Dank einem lückenlosen Stofffluss-Monitoring nach EMPA-Standard wird sichergestellt, dass aus dem Abfall tatsächlich neue Rohstoffe entstehen.
In Zahlen: Dielsdorfs Recyclingaktion ersetzte 4071 Kilogramm Neumaterial, was einer Einsparung von 12’212 Litern Erdöl entspricht. Daraus konnten unter anderem 3180 Meter Kabelschutzrohre hergestellt werden. Nicht wiederverwertbare Kunststoffmischungen gingen als Ersatzbrennstoff an die Zementindustrie – eine umweltfreundliche Alternative zur thermischen Verwertung in Kehrichtanlagen. Unterm Strich konnten so 23’039 Kilogramm CO2-Emissionen eingespart werden – das entspricht rund 177’000 gefahrenen Kilometern mit einem Mittelklasseauto.
Der Erfolg bleibt nicht unbemerkt: Auch im Kanton Solothurn zeigt man Interesse. Der Verband der Solothurner Einwohnergemeinden (VSEG) hat das System bereits zur Umsetzung in allen Gemeinden empfohlen. Damit rückt eine schweizweite Lösung in greifbare Nähe.