Die Anzahl der Personen, die innerhalb der ersten drei Monate des Jahres mindestens einmal einen SRG-Sender gehört haben, ist in der Deutschschweiz um 18 Prozent gesunken. Noch grösser ist der Einbruch in der Westschweiz – 25 Prozent – und in der italienischsprachigen Schweiz: 29 Prozent. Das zeigen die Daten der Mediapulse AG.
Private gewinnen
Die privaten Radiosender, die nach wie vor auf UKW zu empfangen sind, haben hingegen Hörerinnen und Hörer dazugewonnen. Das betrifft sowohl die Reichweite als auch die Marktanteile.
Die SRG bleibt stur
Die SRG sieht aber keinen Grund, an ihrem Kurs etwas zu ändern. Der öffentliche Rundfunk weist darauf hin, dass UKW landesweit bis spätestens 2026 abgeschaltet werde. Und die SRG betont, dass die Radionutzung im Internet und auf DAB+ weiter zunehmen werde – entsprechend sei damit zu rechnen, dass sich die Nutzungszahlen bald erholen.
Im zweiten Halbjahr 2024 wiesen die SRG-Sender in ihren Programmen darauf hin, dass die Nutzung auf UKW ab dem Jahreswechsel nicht mehr möglich sei. Trotzdem haben sich offenbar viele Radiohörer keine neuen Geräte beschafft.
Autolenker wechseln Sender
Autolenker mit UKW-Radios verzichteten auf eine Nachrüstung und hören seit dem 1. Januar private Sender aus dem In- und Ausland. Das Bundesamt für Strassen nahm in den Schweizer Strassentunnels Ende 2024 allerdings alle UKW-Anlagen ausser Betrieb; es ist dort nur noch der digitale Empfang möglich.
Seitensprung ins Ausland
Die SRG erklärt, dass «Umstellung und Umrüstung Zeit brauchen.» Der starke Rückgang in der Romandie und im Tessin deuten aber darauf hin, dass eine Verschiebung der Radionutzung hin zu Sendern aus Frankreich und Italien stattgefunden hat. Es ist ungewiss, ob diese Hörerinnen und Hörer mehrheitlich zur SRG zurückkehren werden.