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Schweiz/Ausland
09.04.2025

Banken zittern nach Trump-Crash

Die Finanzwelt reagiert angespannt auf Trumps neue Strafzölle, die massive Auswirkungen auf Banken haben könnten.
Die Finanzwelt reagiert angespannt auf Trumps neue Strafzölle, die massive Auswirkungen auf Banken haben könnten. Bild: Goldkueste24
Die Finanzwelt ist erschüttert: Trumps Strafzölle setzen den Märkten zu und bedrohen den Finanzplatz Zürich. Banken stehen unter Druck – ein Job-Kahlschlag droht.

Der Börsenrutsch kennt kein Halten. Kaum sind die neuen Strafzölle von Donald Trump in Kraft, geraten die Finanzmärkte ins Wanken. Asien rutscht ab, genauso wie zuvor die NYSE und der Nasdaq. Selbst UBS-Chef Sergio Ermotti ist alarmiert.

Die Auswirkungen auf die Bilanzen grosser Finanzhäuser wie UBS, Julius Bär, Vontobel und Pictet werden nicht lange auf sich warten lassen. Ihr starkes Engagement im US-Markt wird ihnen nun zum Verhängnis.

Risiko unterschätzt

Trump hat nie ein Geheimnis aus seiner Vorliebe für Strafzölle gemacht. Seit Jahrzehnten sprach er darüber, nun setzt er seine Pläne um. Die Konsequenzen sind gravierend: Die Gefahr einer globalen Rezession steigt und Zürich gerät in den Strudel.

Die Angst vor Jobverlusten nimmt zu. Bereits laufende Sparprogramme könnten drastisch verschärft werden – sei es bei der UBS wegen der CS-Integration, bei Julius Bär unter der neuen Strategie «Drumbeat» oder bei Vontobel aufgrund struktureller Probleme.

Gewinne brechen weg

Der Grund für den Druck auf die Banken ist simpel: Die Einnahmen sinken rapide. Verluste an den US-Börsen und weltweite Vermögenseinbussen führen zu massiv schrumpfenden Gebühreneinnahmen.

Dieser Rückgang trifft die Gewinne direkt, während die Kosten zunächst stabil bleiben. Kein Wunder also, dass UBS und Julius Bär in den letzten Tagen bereits rund 20 Prozent ihres Wertes verloren haben.

Jobabbau als letzte Option

Banken haben wenig Spielraum: Löhne und Boni machen oft über die Hälfte der Gesamtkosten aus, in manchen Fällen sogar 70 Prozent. Eine rasche Anpassung an die neue Realität scheint unausweichlich – und das bedeutet Stellenabbau.

Gleichzeitig schwächelt der US-Dollar. Trump dürfte mit seinen Zöllen nicht nur den Protektionismus stärken, sondern auch den Greenback schwächen wollen. Exportländer wie China und die Schweiz sollen aufhören, ihre Währungen künstlich niedrig zu halten.

Doppelte Belastung 

Der Wertverfall der Aktien und die Dollar-Schwäche treffen die Kunden der Schweizer Banken doppelt. Besonders betroffen sind die Institute mit starkem Fokus auf internationales Wealth Management.

Der Finanzplatz Zürich, der bereits aus den Top-20 der globalen Rankings gefallen ist, steht vor einer ungewissen Zukunft.

GQ, Goldkueste24