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Region Kloten
21.04.2025
20.04.2025 22:17 Uhr

Mit der Sense durch Klotens Wiesen

Bild: (Jürg von Känel)
Wer mit der Sense mähen kann, schützt Wiesenbewohner und bewahrt uraltes Handwerk – am 26. April wird diese Kunst in Kloten vermittelt.

Mit leiser Eleganz durch das hohe Gras: Mähen mit der Sense ist mehr als nur Handarbeit. Es ist eine alte Technik, die im Einklang mit der Natur steht – und die heute wichtiger ist denn je. Am Samstag, 26. April 2025, bietet der Förderverein Hegnerhof in Kloten einen praktischen Sensenkurs an. Geleitet wird er von Jürg von Känel von der Sensenwerkstatt Mammern.

Der Kurs beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen: Aufbau und Einstellung der Sense, Arbeitssicherheit, Mähtechnik und das richtige Wetzen. Anschliessend können die Teilnehmenden auf nahegelegenen Wiesen selbst Hand anlegen. Am Nachmittag folgt das Dengeln – das präzise Schärfen der Klinge – sowie Tipps zur Pflege und Wahl des richtigen Werkzeugs.

Jede Sense wird individuell angepasst

Damit das Mähen nicht zur Plackerei wird, erhält jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine Übungssense, die auf Körpergrösse und Händigkeit abgestimmt ist. Auch Wetzstein und Dengelmaterial stehen bereit. Selbst Regen hält diesen Kurs nicht auf.

Tradition trifft Nachhaltigkeit

Warum das alles? Motorgeräte verdrängen nicht nur alte Techniken, sondern auch unzählige Kleintiere, Kräuter und Blumen. Mit der Sense bleibt die Wiese ein Lebensraum – Artenvielfalt inklusive. „Handmähen ist aktiver Naturschutz“, heisst es beim Hegnerhof.

Eine bewegte Geschichte – die Entwicklung der Sense

Seit Jahrtausenden suchen Menschen Wege, reifes Getreide zu schneiden. In den alten Hochkulturen waren es zunächst Sicheln, geführt mit einer Hand, mit denen Halme gebündelt und abgetrennt wurden. Erste Funde solcher Werkzeuge stammen aus der jüngeren Steinzeit – zum Beispiel aus Pfahlbauten in der Schweiz.

Doch die eigentliche Sense, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich erst mit der Nutzung von Eisen in der sogenannten La-Tène-Zeit. Diese Epoche der keltischen Kultur brachte auch das Bewusstsein, dass Gras für Heu nicht mühsam mit der Sichel geschnitten werden muss. Die Sense – länger, geschwungen und beidhändig geführt – wurde zum Werkzeug der Wahl in feuchten, grasreichen Regionen Europas.

Technik mit Feingefühl

Eine moderne Sense ist ein fein abgestimmtes Werkzeug. Entscheidend sind Form, Gewicht, Stiellänge und Griffposition – abgestimmt auf Gelände, Schnittgut und Körperbau. Leicht, flexibel und exakt gedengelt gleitet sie fast lautlos durchs Gras. Wer sie richtig beherrscht, mäht effizient und mit Freude – und tut dabei auch sich selbst etwas Gutes.

Infos und Anmeldung

Datum: Samstag, 26. April 2025
Zeit: 9 bis 15 Uhr
Ort: Hegnerhof, Dorfstrasse 63, Kloten

Anmeldung: Mit Angaben zu Körpergrösse und Rechts- oder Linkshändigkeit an
info@hegnerhof.ch
079 771 32 51

Weitere Informationen unter:
hegnerhof.ch
naturschutz-kloten.ch
sensen-mammern.ch

mj