Die Nacht vom 30. Mai 2018 bleibt unvergessen: In Dielsdorf richtete ein Hochwasser schwere Sachschäden an. Gemeindepräsident Andreas Denz erinnert in einem Editorial im aktuellen Mitteilungsblatt an die damaligen Ereignisse und informiert über den Stand der Schutzmassnahmen.
„Wir alle können uns noch an die verhängnisvolle Nacht vom 30. Mai 2018 erinnern – das Hochwasser in Dielsdorf mit grossen Sachschäden“, schreibt Denz. Nach dem Ereignis habe die Gemeinde „das gesamte Gemeindegebiet mit einem durch Spezialisten erstellten Fachgutachten überprüfen lassen“ und anschliessend Schwachstellen im Hochwasserschutzsystem behoben.
Mehr als fünf Millionen Franken hat Dielsdorf dafür investiert: Bäche wurden ausgebaut, Durchlässe erweitert und weitere Schutzmassnahmen realisiert. „Es ist gut investiertes Geld – zum Schutz unser aller“, betont der Gemeindepräsident. Alle Projekte seien abgeschlossen – „bis auf eines“.
Offen ist noch der Ausbau des Durchlasses am Chüngelbach unterhalb der Pelzwiesen. Eine Herausforderung, denn: „Bei diesem Projekt ist eine intensive Koordination mit den SBB nötig, da der Bach in diesem Bereich die Geleise quert.“ Der bestehende Durchlass sei zu klein für die Wassermengen bei grossen Hochwasserereignissen. „Eigentlich sind es genaugenommen zwei Durchlässe“, führt Denz aus: ein älterer im Eigentum der SBB und ein neuerer im Besitz der Gemeinde.
Nun ergibt sich eine Chance: 2027 plant die SBB Arbeiten an derselben Bahnstrecke. „Nun wird die Realisierung realistisch“, so Denz. Das Vorprojekt sieht vor, beide bestehenden Bachdurchlässe auf einer Länge von 26 Metern abzubrechen. „Stattdessen soll ein einziger, vergrösserter Durchlass unter dem Bahndamm gebaut werden, der durch eine etwas veränderte Lage den mengenmässigen Wasserabfluss verbessert.“
Auch das Einlaufbauwerk entlang der Schwändistrasse und das Tosbecken beim Brüelbach sollen angepasst werden. Die Massnahmen sollen helfen, „einerseits Schwemmgut zurückzuhalten und andererseits die Wassergeschwindigkeit zu regulieren, damit die Durchflussmenge des Wassers im Durchlass maximiert werden kann“.
Die Kosten werden auf rund 1,4 Millionen Franken geschätzt, könnten sich aber wegen Baupreissteigerungen noch verändern. Dielsdorf verhandelt derzeit mit der SBB über eine faire Aufteilung: „Bei der Umsetzung des Projekts ist eine Kostenbeteiligung der SBB gerechtfertigt, da ein Bachdurchlass in ihrem Eigentum steht und die Sanierung ohne den Bahndamm nicht notwendig wäre.“
Zum Schluss mahnt Denz zur realistischen Einschätzung: „Einen 100%igen Schutz vor Hochwasser kann keine Massnahme bieten.“ Dennoch habe die Gemeinde gemeinsam mit den privaten Eigentümerinnen und Eigentümern „unsere Hausaufgaben gemacht“ und das Schadenspotenzial deutlich reduziert.