Nach der knappen Ablehnung der beiden Stadtentwicklungsvorlagen im November 2024 hat der Stadtrat von Kloten die Bevölkerung nach ihren Beweggründen befragt. Die nun veröffentlichten Ergebnisse geben Aufschluss über zentrale Bedenken – und zeigen auf, wie es weitergehen könnte.
Am 24. November 2024 sagte die Stimmbevölkerung knapp Nein zur Revision der kommunalen Richtplanung und zur Teilrevision der Nutzungsplanung (IVHB und Steinacker). Um das Ergebnis besser zu verstehen, beauftragte der Stadtrat das Forschungsinstitut gfs-zürich mit einer Nachbefragung. Insgesamt 1’867 Fragebogen wurden ausgefüllt – das entspricht einer Rücklaufquote von 17,1 Prozent. Die Resultate gelten als repräsentativ.
Warum ein Ja – und warum ein Nein
Die Zustimmung zu den Vorlagen wurde vor allem mit dem Wunsch nach mehr bezahlbarem Wohnraum und der generellen Aufwertung der Stadt begründet. Auch die Nutzung brachliegender Flächen war für Befürworter ein wichtiges Argument.
Bei den Gegnern überwogen Sorgen vor Verdichtung und Wachstum. Besonders das lokale Verkehrsaufkommen und damit verbundene Belastungen wurden kritisch gesehen. Ein zusätzlicher Faktor war der geplante Ausbau der Glattalbahn. Zwar war das Tram-Projekt nicht Teil der Abstimmung, doch insbesondere die geplanten Baumfällungen am Altbach führten bei manchen zur Ablehnung der Stadtentwicklungspläne.
Wünsche und Erwartungen an die Zukunft
Laut Nachbefragung wünscht sich eine Mehrheit der Bevölkerung eine neue, überarbeitete Vorlage zur Stadtentwicklung. 56 Prozent befürworten eine neue Abstimmung, nur 22 Prozent lehnen sie ab. Ebenso fordert fast die Hälfte (46 Prozent) eine stärkere Mitsprache im politischen Prozess.
Eine Begrenzung von Firmenansiedlungen oder dichteres Bauen in bestehenden Wohnquartieren findet hingegen wenig Rückhalt. Nur 16 Prozent sprechen sich für ein begrenztes Wachstum bei Arbeitsplätzen aus, und lediglich 27 Prozent befürworten eine dichtere Bauweise in bestehenden Wohngebieten.
Beim öffentlichen Verkehr zeigt sich die Bevölkerung offen für Verbesserungen: 38 Prozent wünschen sich mehr Engagement, 51 Prozent halten das derzeitige Niveau für ausreichend.
Wie es weitergeht
Die Erkenntnisse sollen nun in die künftige Planung einfliessen. Der Stadtrat kündigte an, das weitere Vorgehen in den kommenden Wochen zu kommunizieren. Die vollständige Auswertung ist auf www.kloten.ch/nachbefragung einsehbar.