Die traditionsreiche Schweizer Airline Zimex Aviation mit Sitz in Glattbrugg steht vor einschneidenden Veränderungen. Grund dafür ist der Wegfall eines grossen Frachtauftrags in Schweden, der das Unternehmen nun zu einem Stellenabbau zwingt. Aktuell läuft ein Konsultationsverfahren mit dem Ziel, sozialverträgliche Lösungen zu finden.
Ende der Postflüge in Schweden
Seit mehreren Jahren führte Zimex im Auftrag von Post Nord Postflüge zwischen schwedischen Städten wie Göteborg, Örebro und Visby durch – mit Maschinen vom Typ ATR 42. Doch damit ist bald Schluss: Post Nord hat beschlossen, alle Postflüge in Schweden bis August einzustellen und künftig auf Bahn und Lastwagen zu setzen. Grund sind die sinkenden Briefmengen sowie strukturelle Veränderungen im Konzern, der in Dänemark die Zustellung bereits ganz aufgegeben hat.
300 Arbeitsplätze unter Druck
Der Verlust des skandinavischen Grossauftrags trifft Zimex hart. Die Airline beschäftigt rund 300 Mitarbeitende, davon etwa 100 in der Schweiz. Wie viele Stellen konkret betroffen sind, ist noch offen. Auch zu möglichen Auswirkungen auf die Flotte äussert sich das Unternehmen nicht. Klar ist jedoch: Ohne den schwedischen Auftrag ist eine Umstrukturierung unausweichlich.
Dynamischer Markt stellt Unternehmen auf die Probe
Zimex ist seit 1969 im Einsatz und auf den Wet-Lease-Bereich spezialisiert – also das Vermieten von Flugzeugen inklusive Crew an andere Airlines. Aktuell umfasst die Flotte elf Twin Otter, zwei ATR 72 und drei ATR 42. Trotz des Auftragsverlusts zeigt sich das Unternehmen überzeugt, im dynamischen Wet-Lease-Markt neue Chancen finden zu können.