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Kanton Zürich
18.05.2025

Die Gewinnsteuersenkung für Firmen erleidet im Zürich klar Schiffbruch - auch im Unterland stimmten nur wenige Gemeinden der Vorlage zu.

Bild: Kanton Zürich
Genug mit Steuersenkung für wenige - monierten die Linken und fanden beim Souverän gehör. Die bürgerlichen Parteien befürchten eine weitere Abwanderung von Unternehmen in steuergünstige Kantone oder ins Ausland.

Die Stimmberechtigten im Kanton Zürich haben am 18. Mai 2025 die geplante Senkung der Gewinnsteuer für Unternehmen abgelehnt. Mit 54,5 Prozent Nein-Stimmen wurde die Vorlage verworfen, die eine Reduktion des kantonalen Gewinnsteuersatzes von 7 auf 6 Prozent vorsah.

Hintergrund der Vorlage

Die Steuersenkung war als zweiter Schritt der sogenannten Steuervorlage 17 vorgesehen. Bereits 2019 hatte die Zürcher Stimmbevölkerung einer ersten Senkung von 8 auf 7 Prozent zugestimmt. Ziel der erneuten Reduktion war es, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Zürich zu stärken und ihn im Vergleich zu steuergünstigeren Kantonen attraktiver zu machen.

Argumente der Befürworter und Gegner

Befürworter – darunter der Regierungsrat und eine Mehrheit des Kantonsrats – warnten vor einer möglichen Abwanderung von Unternehmen und damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten. Eine tiefere Gewinnsteuer sollte aus ihrer Sicht Zürich für bestehende wie neue Firmen langfristig attraktiver machen.

Die Gegner, insbesondere aus den Reihen der SP, Grünen und AL, befürchteten hingegen hohe Steuerausfälle, die sich auf bis zu 350 Millionen Franken belaufen könnten. Sie kritisierten, dass vor allem grosse Konzerne profitieren würden, während die Allgemeinheit durch Leistungskürzungen im Service public belastet würde.

Folgen des Abstimmungsergebnisses

Mit dem Nein bleibt der Gewinnsteuersatz für Unternehmen im Kanton Zürich bei 7 Prozent bestehen. Im gesamtschweizerischen Vergleich gehört Zürich damit weiterhin zu den Kantonen mit einer relativ hohen Unternehmensbesteuerung. Die Regierung wird nun andere Wege finden müssen, um die Standortattraktivität zu sichern, ohne auf zusätzliche Steuergeschenke an Unternehmen zu setzen.

 
pw