In Bassersdorf wird Hochwasserschutz zur Priorität. Am Mittwoch, 4. Juni 2025, lädt die Gemeinde zu einer öffentlichen Exkursion ein. Unter dem Titel „Exkursion am Altbach“ stehen von 19 bis 21 Uhr im alten Schützenhaus Geeren konkrete Massnahmen, ökologische Chancen und die Sicht der Landwirtschaft im Fokus.
Zwei Drittel des Orts sind gefährdet
Die Zahlen sprechen für sich: Zwei Drittel des Siedlungsgebiets von Bassersdorf gelten laut aktueller Gefahrenkarte als hochwassergefährdet. Und obwohl es bislang keine Katastrophen gegeben hat, kam es 1965, 1968, 1971 und 2007 zu kritischen Wasseraustritten. Immer wieder zeigte sich: Ohne umfassenden Schutz bleiben Defizite bestehen – und mit zunehmender Versiegelung der Böden wächst das Risiko weiter.
Lösungen: Entlastungsstollen oder Gewässerausbau
Zwei mögliche Varianten werden derzeit vertieft geprüft:
Ein Entlastungsstollen, der die Wassermassen des Altbachs und Birchwilerbachs in den Bachtobelbach umleitet.
Oder ein Ausbau der Gewässer im dicht besiedelten Ortsgebiet – mit aufwändigen Brückenanpassungen. Beide Varianten befinden sich aktuell in der Vorprojektphase. Ergebnisse werden im Herbst 2025 erwartet.
Ein Projekt für die ganze Gemeinde
Die Gemeinde will nicht nur technisch gut gerüstet sein, sondern auch ökologisch und sozial überzeugen. Daher ist die Bevölkerung eng in die Planung eingebunden. Fachleute wie Adrian Huber von IUB Engineering AG erläutern am 4. Juni geplante Eingriffe. Gleichzeitig zeigen Therese Pabst (egu Landschaftsarchitekten) und Mathieu Camenzind (Aquaplus AG), wie Revitalisierung Lebensräume schaffen und Erholungswert steigern kann.
Ein Landwirt aus Bassersdorf und ein Vertreter des Bauernverbands schildern zudem, welche Herausforderungen der Hochwasserschutz aus Sicht der Landwirtschaft mit sich bringt – und welche Chancen sich dabei eröffnen.
Bürgerbeteiligung ausdrücklich erwünscht
Die Exkursion ist Teil eines umfassenden Beteiligungsprozesses. Bereits seit März 2023 sammelt die Gemeinde in öffentlichen Veranstaltungen Rückmeldungen. Begleitet wird das Projekt von einer breit besetzten Gruppe aus Parteien, Gewerbe, Feuerwehr, Naturschutz und Landwirtschaft.