Die Initiative wurde in der Sitzung vom Mittwoch von den linken Parteien und dem Stadtrat als Bevormundung durch den mehrheitlich bürgerlichen Kanton bezeichnet. Der Kantonsrat hatte sich denkbar knapp mit 88:87 Stimmen dafür ausgesprochen. Auch der Regierungsrat unterstützte die Initiative.
Bürgerliches Anliegen
Die Initiative aus bürgerlichen Kreisen will Tempo 30 auf städtischen Strassen überkommunaler Bedeutung weitgehend verbieten. Zürich und Winterthur sehen das als Angriff auf ihre Kompetenzen.
«Verfassungsbruch»
Der Zürcher Stadtrat legte dem Gemeinderat das Gemeindereferendum vor. Der Gesetzestext widerspreche Bundesrecht, meint der Stadtrat. Der Kanton habe gar nicht die Kompetenz, Zürich und Winterthur eigene Vorgaben zur Tempobegrenzung zu machen. Am Mittwoch nannte Stadträtin Simone Brander (SP) die Initiative einen «Verfassungsbruch».
«Versagen» und «Getäubele»?
Stephan Iten (SVP) warf der Stadtregierung ein «Versagen» bei der Verkehrspolitik vor. Der Antrag des Stadtrats sei ein «Getäubele» und unnötig. Tempo 30 sei einfach sicherer und habe nichts mit links-grüner Ideologie zu tun, hielt Jonas Keller (SP) dagegen.
Letztlich stimmte der Gemeinderat mit 75:36 Stimmen für die Behördeninitiative.
Kantonspolizei spricht schon mit
Wo Änderungen den Verkehr ausserhalb der Stadt beeinflussen können, muss heute schon die Kantonspolizei zustimmen. Diese hatte sich etwa gegen Tempo 30 auf der vielbefahrenen Rosengartenstrasse ausgesprochen.