Die Stadt Kloten wird zum Paradies für Wildbienen: 76 heimische Arten wurden 2023 im Stadtgebiet gezählt – darunter auch die seltene Alfkens Zwergsandbiene, entdeckt auf dem Friedhof Chloos. Die Tiere sind für die Bestäubung vieler Pflanzen unerlässlich. Um die Vielfalt zu erhalten, setzt die Stadt auf gezielte Biodiversitätsprojekte. Doch nicht nur die Verwaltung kann etwas tun – auch Privatpersonen können aktiv helfen.
Wildbienen unterscheiden sich deutlich von Honigbienen: Sie leben meist allein, bauen ihre Nester selbst und kümmern sich eigenständig um ihren Nachwuchs. Sie stechen fast nie und sind ausgesprochen friedlich. In der Schweiz sind über 600 Wildbienenarten bekannt, viele davon mit sehr spezifischen Bedürfnissen.
Digitale Hilfe für den Naturschutz
Mit dem kostenlosen Online-Tool Bee-Finder kann jede*r herausfinden, welche Wildbienenarten am eigenen Wohnort vorkommen. Nach Eingabe der Adresse gibt die Plattform Tipps für passende Futterpflanzen und geeignete Nistplätze – perfekt für Balkon, Garten oder Hinterhof.
„Viele Wildbienen sind auf ganz bestimmte Pflanzen angewiesen“, erklärt Wildbienenexperte André Rey, der die Kartierung in Kloten durchführte. „Schon ein paar gezielt gesetzte Blumen können einen grossen Unterschied machen.“
Bienenschwarm entdeckt? Keine Panik!
Während Wildbienen allein leben, sind Honigbienen staatenbildend. Im Frühling kann es vorkommen, dass sich ein Schwarm auf die Suche nach einem neuen Zuhause macht. Das wirkt spektakulär – ist aber harmlos. Wer einen Schwarm entdeckt, sollte Abstand halten und die Feuerwehr unter 118 informieren. Diese vermittelt einen Imker, der die Tiere sicher umsiedelt.
Wespen, Hornissen & Co – was tun?
Auch andere Insektenarten wie Wespen und Hornissen spielen eine Rolle im Ökosystem. Ihre Nester sollten nur entfernt werden, wenn Gefahr droht – und das nie auf eigene Faust. Fachfirmen, die helfen, sind auf der Website der Stadt Kloten verlinkt.
Eine besondere Gefahr geht von der Asiatischen Hornisse aus: Sie breitet sich zunehmend aus und jagt heimische Insekten. Schon bei einem Verdacht bittet das Amt um Meldung an +41 43 259 32 60 oder per Mail an neobiota@bd.zh.ch.
Hummeln hingegen sind – wie Wildbienen – friedliche Bestäuber und tragen entscheidend zur Artenvielfalt bei. Wer ihnen Raum lässt, fördert eine gesunde Natur direkt vor der Haustür.