Sobald ein Gewitter in der Nähe des Flughafens aufzieht, kommt der gesamte Vorfeldbetrieb zum Erliegen. Koffer bleiben unverladen, Tanklaster rücken nicht aus, Flugzeuge werden nicht zurückgestossen. Passagiere an Aussenpositionen müssen warten, bis Entwarnung gegeben wird. Die Ursache liegt im hohen Sicherheitsrisiko: Bei Gewitter verwandelt sich das Rollfeld mit all seinen Fahrzeugen und Maschinen in eine potenziell lebensgefährliche Zone.
Wie Travelnews.ch berichtet, greifen bei drohenden Unwettern exakt definierte Abläufe. Registrieren die Meteorologinnen und Meteorologen von Meteo Schweiz ein nahendes Gewitter im Umkreis von acht Kilometern, wird zunächst eine Vorwarnung ausgegeben. Schlägt ein Blitz innerhalb eines Fünf-Kilometer-Radius ein, wird der komplette Vorfeldbetrieb gestoppt. Diese Entscheidung liegt beim diensthabenden Flughafenmanager, der die Sicherheitsmassnahmen unmittelbar in Gang setzt.
Ab diesem Moment stellen alle Mitarbeitenden auf dem Rollfeld ihre Arbeit ein. Gepäckabfertigung, Betankung, Catering und Flugzeugschub werden unterbrochen. Zusätzlich wird kontrolliert, dass sich keine Personen mehr ungeschützt im Freien aufhalten. Der Flugverkehr selbst kann unter bestimmten Bedingungen weitergeführt werden – Starts und Landungen sind möglich, sofern die Wetterlage es erlaubt.
Wichtig ist in diesem Moment die enge Zusammenarbeit zwischen dem Flughafenbetrieb und Meteo Schweiz. Die Wetterdienste informieren den Tower und die Flughafenleitung rund um die Uhr. Diese geben die Warnungen koordiniert an Airlines und Bodenabfertiger weiter. Warnsysteme vor Ort – mobile Geräte, Displays und Lichtsignale – sorgen für die schnelle Verbreitung der Informationen.
Auch wenn ein solcher Stillstand für Reisende ärgerlich erscheint, steht der Schutz von Menschenleben im Vordergrund. Sobald keine Gefahr mehr besteht, wird der Betrieb schrittweise wieder aufgenommen.