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22.06.2025

Neue Zürcher Klimakarten zeigen Hitzeinseln bis aufs Grundstück genau

Bild: KI
Feinere Auflösung soll Gemeinden bei der klimaangepassten Planung helfen

Zufall oder gutes Timing? – Pünktlich zu den ersten Hitzetagen und einem voraussichtlich der wärmsten Juni seit Messbeginn (ausgenommen der Juni im Jahrhundertsommer 2003) präsentiert der Kanton Zürich seine aktualisierten Klimakarten – ein präzises Instrument zur Erkennung von Hitzeinseln.

Die neuen Karten liefern dank einer 25-fach höheren Auflösung (neu 5x5 Meter) deutlich genauere Daten zur lokalen Hitzebelastung. Selbst kleinste Hitzeinseln lassen sich nun auf Grundstücks- oder Gebäudeebene identifizieren. Damit erhalten Städte und Gemeinden ein wirksames Werkzeug, um gezielt Massnahmen gegen zunehmende Hitzewellen zu ergreifen.

Auch das Zürcher Unterland ist von der Hitze betroffen – insbesondere grössere Ortschaften wie Kloten, Bülach, Wallisellen-Dietlikon oder Teile des Furttals. Doch auch kleinere Gemeinden ächzen unter der Belastung, vor allem in stark versiegelten oder dicht überbauten Quartieren. Künftig kann mit vorausschauender Planung die Hitzebelastung bei Neubauten wie Schulen oder Spitälern zumindest teilweise reduziert werden.

Hitzeinseln - deutlich die Aufheizung der Städte im Unterland, wie auch die versiegelten Flächen am Flughafen Zürich Bild: Geoportal Kanton Zürich

Hitze belastet Städte – Klimakarten helfen

Besonders im dicht bebauten Siedlungsraum staut sich im Sommer die Hitze. Versiegelte Böden, fehlende Grünflächen und mangelnde Durchlüftung verschärfen das Problem. Die aktualisierten Karten sollen Planerinnen und Planern helfen, geeignete Massnahmen zur Hitzeminderung zu definieren – etwa das Pflanzen von Bäumen, das Entsiegeln von Flächen oder die Berücksichtigung von Frischluftkorridoren.

Präzise Analyse bis auf Parzellenebene

Die Karten sind im GIS-Browser des Kantons Zürich unter dem Filter «Klimamodell 2024» öffentlich zugänglich. Sie zeigen, wo es tagsüber besonders heiss wird, wie sich Hitze nachts hält und welche Gebiete besonders empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren. Die Städte Zürich, Winterthur, Uster und Wädenswil haben bei der Weiterentwicklung mitgewirkt und die Daten bereits in Projekten eingesetzt.

Praktisches Planungsinstrument für Gemeinden

Neben Analyse- und Bewertungskarten gibt es neu auch eine Planungshinweiskarte, die sensible Bevölkerungsgruppen sichtbar macht. Auch die Gemeinden im Zürcher Unterland können mit überschaubarem Aufwand Hitzeinseln erkennen und wirksame Massnahmen entwickeln.

pw