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Kanton Zürich
20.06.2025

ZVV 2024: Mehr Fahrgäste, grösseres Defizit

2024 verzeichnete der ZVV steigende Nutzerzahlen und wachsende Kosten.
2024 verzeichnete der ZVV steigende Nutzerzahlen und wachsende Kosten. Bild: ZVV
Im vergangenen Jahr waren 670 Millionen Fahrgäste im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) unterwegs. 15 Millionen mehr als 2023 (+2.4 Prozent). Das finanzielle Ergebnis fällt besser aus als budgetiert. Das Defizit ist mit 417.9 Millionen Franken aber gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Kostendeckungsgrad liegt bei 63.5 Prozent.

Der Zürcher Verkehrsverbund blickt auf ein insgesamt solides Geschäftsjahr 2024 zurück. Wie der ZVV mitteilt, wurde mit 670 Millionen Fahrgästen der höchste Wert seit dem bisherigen Rekordjahr 2019 erreicht – trotz verändertem Mobilitätsverhalten mit weniger täglichem Pendelverkehr. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 15 Millionen Fahrgästen beziehungsweise 2.4 Prozent.

Zürcher S-Bahn mit stärkster Nachfrage

Am stärksten wuchs die Nachfrage bei der Zürcher S-Bahn mit einem Plus von 3.3 Prozent auf 215 Millionen Fahrgäste. Auch Regional- und Ortsbusse (138 Mio.) sowie das Stadtnetz (307 Mio.) verzeichneten ein Wachstum von jeweils 1.9 Prozent. Das Nachtnetz blieb mit rund 3.2 Millionen Nutzerinnen und Nutzern auf Vorjahresniveau.

Trotz des Nachfragewachstums erhöhte sich das Defizit im vergangenen Jahr um 34.7 Millionen Franken auf 417.9 Millionen. Der Kostendeckungsgrad liegt aktuell bei 63.5 Prozent. Wie der ZVV mitteilt, sind die Kosten wie erwartet stärker gestiegen als die Einnahmen – unter anderem wegen höherer Betriebskosten und notwendiger Investitionen in den Ausbau und die Dekarbonisierung des Busbetriebs.

Trend zu digitalen Verkaufsformaten

Der Trend zu digitalen Verkaufsformaten setzte sich auch 2024 fort. Die Zahl der verkauften E-Tickets stieg von 49 auf 55 Millionen. Zudem wurden 250'000 Jahresabos (+7.3 Prozent) und 189'000 Monatsabos (+8 Prozent) verkauft. Die ZVV-App zählt mittlerweile 194'000 monatlich aktive Nutzerinnen und Nutzer.

Seit März 2024 besteht zudem die Möglichkeit, Tickets telefonisch über den ZVV-Kundendienst zu kaufen und direkt auf den SwissPass laden zu lassen – ein Angebot für Menschen ohne Smartphone.

Wie der ZVV weiter schreibt, bleibt die Zufriedenheit mit dem öffentlichen Verkehr im Verbundgebiet hoch. Angesichts des erwarteten Bevölkerungswachstums betont der ZVV jedoch die Notwendigkeit gezielter Investitionen in Infrastruktur, Fahrzeuge und Betrieb, um die Leistungsfähigkeit des Systems langfristig zu sichern. Dazu brauche es weiterhin die Unterstützung des Kantons und der Gemeinden.

Zürioberland24/gg