Wenn der Rhein zum Hexenkessel wird und das Schützenhaus zur Partyzone mutiert, dann ist es wieder soweit: Das Drachenbootrennen in Eglisau startet – und ganz ehrlich, so wild, laut und leidenschaftlich war das malerische Städtli selten.
Wenn der Rhein zum Hexenkessel wird und das Schützenhaus zur Partyzone mutiert, dann ist es wieder soweit: Das Drachenbootrennen in Eglisau startet – und ganz ehrlich, so wild, laut und leidenschaftlich war das malerische Städtli selten.
Was vor über drei Jahrzehnten als sportliches Nischenprojekt begann, ist heute ein Festival des Paddelsports, der Beats und der Begegnungen geworden. Ein Ort, an dem Muskeln brennen, Herzen höherschlagen und internationale Freundschaften geknüpft werden.
Felix Meier, Gründer und Mastermind des Drachenbootrennens, sprüht auch dieses Jahr vor Energie: „Diesmal ist ein Team aus Chongqing da. Sie werden es schwer haben, den Rekord der letztjährigen Mannschaft zu brechen – allein schon weil letztes Jahr eine starke Strömung herrschte, die das Hochwasser mit sich gebracht hat.“ Doch genau das mache den Reiz aus. Keine zwei Jahre sind gleich. Keine Strecke ist identisch. Nur eines ist sicher: Der Kampfgeist ist jedes Mal gewaltig.
Und der Spirit des Events? „Wir sind eine 5500-Seelen-Gemeinde“, sagt Meier. „Da braucht es ein gewisses Mass. Wir könnten problemlos 120 Teams zulassen – machen wir aber nicht. Es soll überschaubar bleiben. Für die Teilnehmer. Für die Zuschauer. Für Eglisau.“
Denn was zählt, ist nicht nur Quantität, sondern Qualität. Die Mischung aus Spitzensport, Volksfest und internationalem Flair macht das Rennen einzigartig. „Dass wir sogar das chinesische Generalkonsulat für unser Rennen interessieren konnten – für ein Kulturgut, das ein Unesco-Weltkulturerbe ist – das ist für uns eine riesige Ehre“, sagt Meier.
Bereits am Freitag startet das Mega-Event mit einer Opening Party, die bis 4 Uhr morgens durchbrettert. DJs liefern das Beste aus Charts und Clubsound. Samstag stehen dann erste Vorläufe an – gefolgt vom Showdown am Abend: „Clash of the Titans“ – China gegen die Schweiz. Mehr Gänsehaut geht nicht.
Die Nacht gehört erneut der Musik: Diesmal dominiert die elektronische Ekstase im Schützenhaus. Und am Sonntag wird es richtig ernst: Die Finalrennen. Die Siegerehrung. Und die letzten, emotionalsten Trommelschläge auf dem Wasser.
Kulinarisch sorgen Werni im Festzelt und Seigi & Crew an der Bar für die nötige Energie. Und das Beste: Der Eintritt bleibt kostenlos. „Wir möchten das Erlebnis offenhalten“, so Meier. „Es soll für alle zugänglich bleiben. Ohne Eintritt. Ohne Schwellenangst.“
Was Eglisau dieses Wochenende liefert, ist mehr als nur Sport. Es ist Leidenschaft in Reinform. Internationale Kulturbegegnung. Und der Beweis, dass aus einer kleinen Gemeinde ein grosses Ereignis werden kann – solange Herzblut dahintersteckt.
Felix Meier bringt es auf den Punkt: „Wir wollen nicht einfach ein Rennen organisieren. Wir wollen Menschen bewegen.“
Mission geglückt.