Während vielerorts öffentliche Bauprojekte ausufern, meldet Eglisau: Alles im Griff. Der Schulhausneubau „Schlafapfelbaum“ bewegt sich trotz widriger Umstände im finanziellen Rahmen. Schulpräsidentin Sandrine Haas gibt gegenüber zueriunterland24 Einblick in Zahlen, Herausforderungen und den aktuellen Stand.
Kreditrahmen bleibt verbindlich – trotz Erweiterungen
„Der an der Urne im Mai 2022 genehmigte Kredit im Betrag von CHF 28 600 000 (Bau- und Projektierungskredit) stützte sich auf eine Kostenschätzung mit einer Toleranz von ±15 %“, erklärt Haas. Inzwischen sei das Projekt erweitert worden – unter anderem um eine Photovoltaikanlage sowie zusätzliche Erschliessungsarbeiten.
„Das daraus resultierende Gesamtkostentotal bildet seither das verbindliche Kostenziel des Projekts – und kann nach aktuellem Stand bis zum Abschluss des Projekts eingehalten werden“, betont sie.
Ein ehrgeiziges Ziel – denn der Baukostenindex ist seit Planungsbeginn deutlich gestiegen.
Teuerung traf auch Eglisau
„Die Entwicklung der ausserordentlichen Teuerung (inkl. der Mehrwertsteuererhöhung) war in dieser Form nicht absehbar“, sagt Haas rückblickend. „Während in den 2010er-Jahren die Bauteuerung kaum ins Gewicht fiel, kam es nach der Corona-Pandemie und infolge des Ukrainekriegs zu einem markanten, wenn auch temporären Anstieg der Baupreise.“
Konkret stieg der Baukostenindex laut Haas um nahezu 15 Prozent. „Für das Projekt Neubau Sekundarschulhaus ‚Schlafapfelbaum‘ bedeutete dies eine Baukostensteigerung von rund 10 %.“
Zusatzkosten wurden rechtlich abgesichert
Wie also mit diesen Mehrkosten umgehen? Haas verweist auf die beschlossene Lösung: „Die Finanzierung der Baukostensteigerung erfolgt als gebundene Kosten zusätzlich zum genehmigten Kredit.“
Sie hebt hervor, dass das Projekt durch die genehmigten Erweiterungen keine wesentlichen Änderungen erfahren habe. „Dies bedeutet, dass sich die Kosten des Bauprojektes zum jetzigen Zeitpunkt teuerungsbereinigt im Rahmen des bewilligten Kredites bewegen, unter Berücksichtigung der oben genannten Positionen.“
Noch ist das letzte Wort aber nicht gesprochen: „Wichtig zu wissen ist, dass trotz der Schlüsselübergabe an die Bauherrschaft, welche im Juni stattgefunden hat, die Baubuchhaltung weiterläuft, da es weiterhin offene Rechnungen gibt“, so Haas. Die Abrechnung werde voraussichtlich Ende Jahr abgeschlossen und der Gemeindeversammlung im kommenden Juni vorgelegt.
Kontrolle auf mehreren Ebenen
Die laufende Kostenüberwachung spielt für das Gelingen eine zentrale Rolle. „Die projektspezifische Baubuchhaltung wurde seit Projektstart und wird bis zum Abschluss durch den beauftragten Generalplaner geführt“, sagt Haas. „Gemeinsam mit dem von der Bauherrschaft eingesetzten Bauherrenberater wurden die Anforderungen so definiert, dass die Buchhaltung jederzeit einen transparenten Überblick über die finanzielle Entwicklung bietet – rückblickend, aktuell und vorausschauend.“
Die Kontrollstruktur sei engmaschig aufgebaut. „Während der gesamten Bauphase wurden die Baukosten im Halbjahresrhythmus der Rechnungsprüfungskommission (RPK) vorgelegt und im Rahmen gemeinsamer Sitzungen eingehend erläutert und besprochen.“
Fazit: Noch im Rahmen – das Ziel fest im Blick
Der Neubau des Schulhauses „Schlafapfelbaum“ ist kein Selbstläufer. Preissteigerungen, Erweiterungen und Unsicherheiten begleiten das Projekt. Doch bisher gelingt es, die Kontrolle zu behalten – auch dank der strukturierten Herangehensweise von Sandrine Haas und dem Bauausschuss.
Ob der finale Kassensturz diese Bilanz bestätigt, zeigt sich im nächsten Jahr.