Der Hochsommer legt eine Pause ein. Nach einem rekordverdächtigen Juni und heissen Tagen zu Beginn des Julis ist es spürbar kühler und feuchter geworden. Laut Meteorologe Peter Wick bleibt das auch vorerst so – die neue Ferienwoche startet mit einer Kaltfront, Gewittern und kräftigem Regen. ZU24.ch sprach mit dem Unterländer Wetterfrosch Peter Wick.
«Die Wetterlage hat sich umgestellt»
ZU24.ch: Herr Wick, der Juni war sehr heiss – warum jetzt dieser plötzliche Wechsel?
Peter Wick: «Nach dem teils rekordwarmen Juni und der Hitzewelle Anfang Juli war für viele klar, dass der Sommer durchzieht. Doch die Wetterlage hat sich umgestellt – und zwar deutlich. In der zweiten Schulferienwoche müssen wir fast täglich mit Regengüssen rechnen, teils auch mit Gewittern. Dazu wird es nur mässig warm. Badewetter sieht anders aus und von typischem Hochsommer kann man nicht sprechen.»
Erste kräftige Gewitter bereits am Sonntagabend – dann Kaltfront mit Unwetterpotenzial
ZU24.ch: Was erwartet uns konkret zum Start der Woche?
Peter Wick: «Bereits heute Sonntag wird es zwar nochmals hochsommerlich warm und recht sonnig. Aber: Die Luft ist sehr feucht, die Atmosphäre labil geschichtet – es brodelt. Schon am Nachmittag entstehen erste Gewitter über Jura und Voralpen, die sich am Abend auch bis ins Unterland ausbreiten. In der Nacht folgt dann die eigentliche Kaltfront – und diese hat es in sich.»
ZU24.ch: Was heisst das konkret?
Peter Wick: «Wir müssen mit teils unwetterartigen Entwicklungen rechnen. Lokal sind intensive Regengüsse möglich, begleitet von Blitz und Donner. Ich erwarte punktuell zwischen 20 und 50 Litern Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden – vereinzelt sogar mehr. Das kann zu Überschwemmungen kleinerer Bäche führen, insbesondere in Hanglagen oder in bebautem Gebiet mit schlechter Entwässerung. Auf den Strassen ist mit schlechter Sicht und gefährlichem Aquaplaning zu rechnen, insbesondere im morgendlichen Berufsverkehr.»
Wechselhafter Wochenstart – Besserung in Sicht?
ZU24.ch: Und wie geht es danach weiter?
Peter Wick: «Am Montagnachmittag ist das Wetter im Unterland wechselhaft mit Aufhellungen, dazwischen aber weiterhin teils kräftigen Schauern, Blitz und Donner – begleitet von starken Böen. Das Ganze erinnert eher an Aprilwetter als an Juli. Viele haben sich den Start in die zweite Ferienwoche wohl anders vorgestellt.»
«Vielleicht wird der Sonntag "hübscher" – aber da fliesst noch viel Wasser den Rhein hinunter»
ZU24.ch: Gibt es Aussicht auf Besserung?
Peter Wick: «Am Dienstag und Mittwoch könnte sich das Wetter beruhigen – mit teils sonnigen Abschnitten, kaum Niederschlag und bis zu 25 Grad. Am Mittwochabend nimmt das Gewitterrisiko aber wieder zu. Donnerstag und Freitag bleiben voraussichtlich sehr wechselhaft, windig und mit 20 Grad für Juli eher kühl.»
ZU24.ch: Und wie sieht es für das Wochenende aus?
Peter Wick: «Auch am Samstag brauchen wir wohl noch Geduld. Vielleicht bringt der Sonntag eine Wetterbesserung – aber wie man so schön sagt: Da fliesst noch viel Wasser den Rhein und die Glatt hinunter.»
Hoffnung auf Hochsommer frühestens ab Ende Juli
ZU24.ch: Wann kommt der Sommer zurück?
Peter Wick: «Eine stabilere Wetterlage mit Hochdruckeinfluss ist frühestens ab Mitte übernächster Woche möglich. Das ist im Moment aber nur eine vorsichtige Tendenz, keine verlässliche Prognose.»
Fazit: Die neue Woche beginnt mit einem Wettersturz: Gewitter, Starkregen und mögliche lokale Unwetter prägen den Start in die zweite Ferienwoche. Wer unterwegs ist, sollte besonders am Montag vorsichtig fahren und die Lage aufmerksam verfolgen. Der Sommer? Der braucht vorerst eine Pause.