Für die Amtsperiode 2026–2030 stehen in Rafz Zäsuren an. Im Gemeinderat treten vier von fünf Mitgliedern zurück – lediglich Gemeindepräsident Kurt Altenburger kandidiert erneut. Das bedeutet einen weitreichenden Neuanfang, wecher aufgrund der Belastung, aber auch teils des fehlendem Vertrauen seitens Bevölkerung nicht ganz überraschend kommt.
Rafz vor politischer Neuaufstellung – mit vielen grossen Herausforderungen


Deponie Bleiki: Bürger fordern Lebensqualität statt Einnahmen
Wir erinnern uns: Die geplante Deponie Bleiki auf der Lehmgrube wurde an der Gemeindeversammlung im Juni 2025 mit grosser Mehrheit abgelehnt – knapp 678 Nein-Stimmen gegenüber 176 Ja-Stimmen bei 857 abgegebenen Stimmen. Dieses Votum war Resultat eines intensiven Bürgerengagements – initiiert von einem einfachen Paar, das die Bewegung "Nein zur Deponie Bleiki" in die Wege leitete.

Schulraumplanung: Sanierung verzögert, Vertrauen erschüttert
Ein weiteres Spannungsfeld ist die Schulraumplanung, insbesondere rund ums Schulhaus Götze. Über 500 besorgte Eltern unterzeichneten eine Petition "Schulraumplanung Rafz – so nicht!", nachdem der Gemeinderat angekündigt hatte, das Schulhaus Götze nicht wie geplant zu sanieren und stattdessen über Neubauten oder Provisorien nachzudenken.
Fehlende Vision trotz Neuanfang
All diese Konflikte – die Abkehr von der Deponie, die Schuldiskussion – zeigen, dass das politische Vertrauen derzeit nicht sehr gross ist. In Kombination mit den personellen Wechseln im Gemeinderat und anderen Behörden stellt sich die Frage: Wie will Rafz seine Zukunft meistern?
- Politischer Schockzustand – dringende Themen wie Schulraum, Infrastrukturen und Hochwasserschutz stehen unverändert auf der Agenda.
- Finanzielle Herausforderungen – ohne die potenziellen Einnahmen aus der Deponie könnte der Gemeinderat gezwungen sein, Projekte zu verschieben oder gar zu streichen.
- Wählender Neustart oder Kontrolle? Die Wahlen 2026 bieten die Chance für Neuanfänge – aber ohne klare Rechenschaftspflicht und Transparenz droht derselbe Kreislauf.

Rafz steht am Scheideweg: Einerseits das Signal der Demokratie – Bürgerengagement stoppte ein umstrittenes Projekt. Andererseits droht ohne neue politische Stabilität Stillstand. Der Gemeinderat wird personell neu antreten – doch wie lange die neuen Gemeinderäte brauchen um sich in die Dossiers einzuarbeiten und die Handlungsfähigkeit wieder vollständig erreicht wird, wird sich erst zeigen.