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Region Bülach
08.10.2025
08.10.2025 05:50 Uhr

Bülach leistet sich den teuersten Stadtpräsidenten im Unterland

Mark Eberli, EVP, Stadtpräsident von Bülach
Mark Eberli, EVP, Stadtpräsident von Bülach Bild: pw
Mehr Verantwortung, neue Ansätze – das Stadtparlament entscheidet trotz schlechter Finanzlage über angepasste Entschädigungsverordnung ab Legislatur 2026–2030

Der Bülacher Stadtrat beantragt dem Stadtparlament die Genehmigung einer Teilrevision der Entschädigungsverordnung (EVO). Das Regelwerk bestimmt die Entschädigungen, Zulagen, Sitzungsgelder und Spesenvergütungen für Behörden, Kommissionen und nebenamtliche Funktionsträgerinnen und -träger der Stadt. Trotz klammer Bülacher Finanzlage sollen unter anderem die Stadträtinnen und Stadträte mehr Geld erhalten.

Die Überprüfung erfolgte im Hinblick auf die kommende Legislatur 2026–2030. Laut dem Stadtrat sollen die Anpassungen die veränderten Anforderungen und den unterschiedlichen Arbeitsaufwand der städtischen Ämter besser widerspiegeln.

Höheres Fixum für Stadträtinnen und Stadträte

Die Aufgaben im Stadtrat seien in den letzten Jahren komplexer und zeitintensiver geworden. Deshalb sollen die Mitglieder künftig ein höheres Fixum erhalten. Zudem sollen Entschädigungen aus Delegationsämtern nicht mehr in die Stadtkasse fliessen, sondern direkt den jeweiligen Ratsmitgliedern zustehen.

Teurer Stadtpräsident, „günstige“ Stadträtinnen und Stadträte

Der Stadtpräsident von Bülach erhält derzeit ein Jahresgehalt von 110'000 Franken – im Vergleich mit anderen Städten im Zürcher Unterland ein deutlich überdurchschnittlicher Wert. Zum Vergleich: Der Stadtpräsident von Kloten verdient 84'000 Franken, jener von Opfikon 69'430 Franken und der Gemeindepräsident von Regensdorf 63'724 Franken. Zusätzliche Sitzungsgelder und weitere Entschädigungen sind teils nicht berücksichtigt.

Die Stadträtinnen und Stadträte von Bülach hingegen liegen bei der Entschädigung etwas unter dem Durchschnitt vergleichbarer Städte.
Angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt ist eine weitere Erhöhung der Entlöhnung des Stadtpräsidenten Mark Eberli zumindest diskussionswürdig.

Anpassungen bei Sozialbehörde und Kommissionen

Bei der Sozialbehörde soll die jährliche Pauschalentschädigung gesenkt werden, da sich der Aufwand in den vergangenen Jahren deutlich reduziert hat.
Die Kommission für Stadtgestaltung und die Kommission für Grundsteuern sollen künftig gleich entschädigt werden, um eine einheitliche Regelung zu schaffen.

Höhere Entschädigung für das Wahlbüro

Für die Mitglieder des Wahlbüros ist hingegen eine Erhöhung vorgesehen. Der Grund: Die aktuelle Vergütung liegt laut Stadtrat deutlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer Gemeinden im Bezirk.

Transparenz und Mitverantwortung

Der Stadtrat empfiehlt dem Stadtparlament zudem, auch die eigenen Entschädigungen kritisch zu überprüfen. Antrag und Weisung zur Teilrevision der EVO sind auf der Website der Stadt Bülach einsehbar unter www.buelach.ch/stadtparlament

pw